Fehmarn Marathon 2017

Pfingsten – Fehmarn – Fehmarn Marathon. Als wir im letzten Jahr hier unseren Urlaub verbracht hatten konnte ich unter dem Zusammenspiel sämtlichster Zufälle meinen ersten Lauf überhaupt gewinnen. Diesmal war alles von vornherein etwas anders geplant: Wir haben direkt eine Nacht länger gebucht, die Kinder wurden nicht vor die Wahl gestellt, ob sie denn mit hin kommen möchten oder nicht. Nur das Ergebnis sollte doch bitte dem des letten Jahres entsprechen. So zumindest der Plan.

Wie es halt so ist: Ein Urlaub mit 2 Kindern und 1 Baby ist, was die Vorbereitung auf einen Lauf am Ende der Urlaubswoche betrifft. Eher suboptimal. Positiv formuliert. Die Großen fordern einen tagsüber, die Kleine teilweise Nachts. So war ich die letzten Tage samt #raceday immer um ca 6 in der Früh wach um schonmal eine Runde mit dem Buggy zu drehen. Teilweise ist die eigene Vorbereitung auch eher naja, dämlich, aber der 16km-Lauf unter der Woche hat einfach zu viel Spaß gemacht. Und, naja, auch wenn es vielleicht doof klingt – ein 5er sollte immer irgendwie halbwegs ordentlich zu Laufen sein.


Wie letztes Jahr auch gingen wir bereits am Tag vorher zur Startnummernausgabe. Bei der Gelegenheit sind wir gleich ein Stück der Strecke abgegangen, haben (fast) alle Höhenmeter des Laufs persönlich begrüßt und den Sohnemann kurzerhand zum Kinderlauf nachgemeldet. 1,5km – so weit war er noch nie unterwegs und von den äußeren Bedingungen nicht ganz anspruchslos. Es war zwar mit geschätzten 5 Höhenmetern nicht nennenswert schwer, allerdings blies die ganze Woche bereits ein ordentlicher Westwind über die Insel. Der Lauf fand an der Westküste statt, ein Großteil der Strecke auf dem Deich. Keine Ahnung ob/wie das beeinträchtigt.


Verglichen mit dem Jahr zuvor lief am #raceday Morgen alles wie geschmiert. Wir waren 45min vor Beginn des Kinderlaufs da, konnten uns orientieren und in aller Ruhe startklar machen. Vor den Kids gingen die Marathonis auf die Strecke, 20 min nach den Kids die Halbmarathonis, dann in 5min Abständen erst 5k, dann 10k Läufer. Es war also für jeden Geschmack eine Strecke dabei. Ich beschloss, sozusagen als eigenes WarmUp den Kindern beim Kids-Lauf zu folgen, auch weil ich nicht wusste wie unser Sohnemann da durch kommt – wie gesagt: lange Strecke, Bedingungen und noch dazu war er unter den Voranmeldern deutlich der Jüngste – es konnte also sein, dass er einsam am Ende des Feldes läuft.



Los ging’s durch die oben gezeigte Allee zum Deich, dort hoch und in Richtung Norden. Das eigene Kind lief irgendwo in der Gruppe mit – es hatten sich noch ein par andere Jüngere LäuferInnen eingefunden – dafür traf ich unterwegs Johan. Komischerweise gab es keinen Schlussläufer/-radler beim Kinderlauf und Johan (wie sich später herausstellte mit gerade erst 5 Jahren wohl deutlich Jüngster Starter) lief allein am Ende des Feldes. Ich blieb also mal bei ihm bis er kurz stehen blieb. Ich fragte ihn ob alles gut ist und er meinte nur „Ich kann das nicht so schnell!“. Also bot ich ihm an mit ihm zu Ende zu laufen. Das fand er prima und so lief er tapfer am Deich entlang. Am Ende des Weges wartete sein Opa (wie sich später herausstellte hatten wir seine Oma abgehängt ;)) und wir liefen zu dritt weiter. Ich behielt meine Rolle als „inoffizieller Besenwagen“ bei und nach knapp 15 Minuten erreichten wir zwar abgeschlagen aber ganz schön stolz und unter tosendem Applaus der Zuschauer das Ziel – der kleine Mann lief die Strecke durch und hat sich seine Medaille echt verdient! Mein eigener Zwerg war währenddessen schon eine Weile im Ziel, hat seine 1,5km in unter 10min abgespult! Wie sich später herausstellte sogar als dritter in der Altersklasse U8! Yeah! Durch meinen „Nebenjob“ war nun natürlich die Zeit etwas knapp. Mein „Zieleinlauf“ fiel schon auf die Startvorbereitungen des Halbmarathons – den schaute ich mir noch an, nur um mich dann direkt selber zum Start zu begeben.

Peng, los, wieder fast wie letztes Jahr, ohne richtige direkte „Vorbereitung“. Andererseits mit einem der längsten WarmUps die ich je hatte 😉 Meine Laufstrecke war exakt die des Kinderlaufs, nur am Deich ging es ein Stück länger entlang, dann durch die (leider nicht mehr blühenden Rapsfelder) zurück zum Deich und durch den Campingplatz zum Start/Zielbereich zurück. Anders als im Letzten Jahr lief ich nicht direkt mit vorne, sondern hinter einer Gruppe Jungs an vielleicht 6. oder 7. Position. Bis zum Deichende (ebenfalls grob die Hälfte der Strecke) setzte ich mich nach vorne in einer Vierergruppe. Wir überholten die letzten Halbmarathonis und machten uns auf den Weg zurück. Es war ein schwieriges Rennen, ich wusste nie wirklich ob und wenn ja wie viel Vorsprung ich habe. Ab der Wende versuchte ich leicht das Tempo zu erhöhen was auch ganz gut klappte. Im Vergleich zum Vorjahr, als der Abstand schon am Deich selbst sehr groß war konnte ich bei den Kurven den Zweitplatzierten aber immer sehen. Zwar mittlerweile etwas weit weg, aber es war deutlich enger als letztes Jahr. Das Tempo konnte ich zurück zum Deich (das Stück direkt Richtung mehr war echt übel was den Gegenwind angeht!) und durch die Campinganlage halbwegs halten, sodass Kind 2 diesmal wie beim Tiergartenlauf versprochen tatsächlich mit durch’s Ziel laufen konnte. Am Ende rund 25 Sekunden langsamer als letztes Jahr (erstaunlich wie gut man ein einmal erreichtes Tempo doch halten kann!), Titel verteidigt. Perfekt 🙂

Wer Details will: hier entlang.


Wir blieben noch eine Weile vor Ort, durften gleich zwei mal an der Siegerehrung teilnehmen, applaudierten allen Finishern, bzw. Durchgangsläufern vom Marathon, die Kids hatten noch Spaß am Spielplatz und wir keinen Stress mit noch anstehender Heimreise. Für nächstes Jahr ist die Ferienwohnung schon vorreserviert, mal sehen, ob es zustande kommt und wenn ja, ob dann der Titelhattrick angestrebt wird oder mal eine andere Distanz attackiert wird. Die 10km Siegerzeit hätte ich mir an ein em guten Tag zugetraut (rund 41min), beim momentanen Trainingsstand eher nicht. Halbmarathon (1:23?) und Marathon (knapp unter 3h) in meinen Träumen vielleicht irgendwann 😉


Fehmarn, es war schön bei dir!

Zum Halbjahresabschluss steht nächste Woche bereits der Rothseetriathlon vor der Tür. Mal schauen was dann im zweiten Halbjahr folgt.

1 Kommentar zu „Fehmarn Marathon 2017

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