„Zum Saisonausklang geht’s zur Deutschen Meisterschaft im Laser-Run“. Ein absurder Satz, aber genau so von mir gefallen. Nach dem bisherigen Jahr mit Deutscher Meisterschaft Biathle/Triathle, der Europameisterschaft Biathle / Triathle / Laser-Run und natürlich der Laser-Run Weltmeisterschaft ist es aber aufgrund der Terminierung danach tatsächlich „nur“ noch ein Saisonausklang. Die einzelnen Events sind im Kopf immer noch nicht wirklich verarbeitet, was sich vielleicht ganz gut daran zeigt, dass ich im jeweiligen Nachgang sehr lange gebraucht habe, bis ich wieder in einen Trainingsrhythmus gekommen bin. Immer, wenn ich nach einem der Highlights wieder kurz drin war kam der nächste Knaller und ich war wieder raus. Dieses Jahr war es so, dass die Meisterschaft erstmals nicht von uns in Nürnberg ausgerichtet wurde, sondern vom Landesstützpunkt NRW in Bonn.
Wir entschlossen uns bereits am Tag vorher anzureisen, denn die A3 einmal durch halb Deutschland versprach alles, außer Spaß. Bis aus Bayern raus Baustelle, eh durchgängig alles komplett überfüllt. Dafür kamen wir vergleichsweise gut durch und hatten (fast) keinen Stau. Kurz vor Bonn knutschte ein Niederländischer Kleintransporter noch kurz die Mittelleitplanke, schaffte es aber irgendwie nicht komplett das Fahrzeug zu verreißen und fuhr ohne weitere Kollision auf den Seitenstreifen. Not bad! Der Rest war vollkommen unspektakulär: Hotel: ok, Lage: Furchtbar, Dönermann: Super! Frühstück: Weit überdurchschnittlich! Dann ging es ab zum Wettkampfort und die erste Frage die aufkam: Berlin? Bonn? Egal! Hauptsache (ehemalige) Hauptstadt mit blauer Laufbahn!
Es war also angerichtet! Beste Bedingungen für einen tollen Wettkampftag! Wir kamen genau pünktlich zur technischen Besprechung um 9Uhr an. Der Zeitplan war erstmal enorm locker, denn die Vorläufe der U17w waren doch nicht nötig. Vorgezogen wurde aber nichts, man weiß ja nicht, wann später Startende ankommen würden. Also erster Start um 10:40Uhr – ganz entspannt erstmal die Kids vorbereiten, aufwärmen und einschießen lassen! Entweder war es die entspannte Situation und der fehlende Stress, aber was unsere Jugend ablieferte war der Hammer! Juli mit dem besten Schießen ihrer noch jungen Karriere, Hanni, obwohl nicht ganz fit angereist haute ebenfalls ein tolles Rennen hin und Elena und Oli demonstrierten danach einen Laser-Run nahezu in Perfektion! Mit Schießzeiten von 5,5 / 6,7 / 6,5 Sekunden (Elena), bzw. 7,0 / 6,0 / 7,2 Sekunden (Oli) schossen beide durchgehend auf Weltklasseniveau. Das war krass!
Danach waren wir erstmal durch bis mein lauf anstand. Unser Lauf war wild: die Altersklassen U19, Junior, Senior, 30+ waren mit beiden Geschlechtern in einem Lauf mit jeweils nur einer Person am Start. Das bedeutete: alle waren bereits Deutsche/r Meister/in. Das war aber für die Qualität des Laufes völlig egal, denn auch was hier abging war am Ende doch spektakulär! (zumindest von meiner Position aus). Während vorne Maurice als Senior im ersten Jahr einsam davon zog duellierte ich mich (im letzten Jahr der Altersklasse 30+) mit Andi aus der U19. Aber viel besser als Worte beschreiben es diesmal Bilder/Videos. Hanni am Gerät hat das ganze Rennen ziemlich fantastisch in einem Foto/Video-Mix festgehalten!
Das war krass. Es ging ja um nichts, dennoch war es ein wilder Ritt und ich wollte natürlich als Gesamt-Zweiter hinter Maurice ins Ziel. Jedes Mal auf der Laufstrecke bis zum Schießen bin ich an Andi ran gekommen, jedes Mal hat er mich dabei wieder überholt. Beim letzten Schießen bin ich dann endlich einmal perfekt durch gekommen – als es drauf ankam:
Entsprechend happy war ich natürlich. Eine „egal“-DM hatte durch diesen Lauf doch noch einen wirklichen Wert bekommen. Denn neben dem Schießen am Ende sorgte der ganze Wettkampf dafür, dass ich mit einer Zeit von 11:33min eine Bestzeit für dieses Jahr gelaufen bin. Nochmal gut 10 Sekunden schneller als in Bath! Das leere Podest sieht natürlich trotzdem traurig aus…
Im Anschluss an die Einzelläufe gab es noch Fun-Staffeln (für Elite – somit „Meisterschaftsstaffeln“ gab es nicht genügend Anmeldungen…), in denen alle 2*300m Laufen und aus 5m Schießen mussten, egal welche Altersklassen. Staffeln durften auch wild über Altersklassen gemischt und egal ob gemixt oder gleichgeschlechtlich an den Start gehen. Entsprechend wild war der Rennverlauf, dem auch nochmal Elena und Oli ihren Stempel aufdrückten. Gegen die reine Jungsstaffel mit ich glaube U17 Kaderathleten wechselte Elena als erste und auch Oli verteidigte den Platz noch eine gute Zeit lang bis er schlussendlich doch nachgeben musste. Dennoch ein cooles Rennen auch für uns die zugeschaut haben – es gab ständig Positionswechsel und Action die ganzen vier Runden über – es war ein super Abschluss für die Veranstaltung!
Die Saison ist jetzt fast vorbei – und das ist ehrlich gesagt auch gut so. ich hätte es nicht gedacht, aber irgendwann muss man das alles auch erst einmal verarbeiten können und ich freue mich wirklich auf stink langweilige Trainingsläufe über den Winter. Vielleicht (wahrscheinlich :)) streue ich noch den ein oder anderen reinen Laufwettkampf ein. Vorher steht aber noch ein Wettkampf auf dem Plan: nachdem wir wie hier geschrieben die Deutsche Meisterschaft nicht selbst ausgerichtet haben, werden wir erstmals die Bayrische Meisterschaft ausrichten. Als Besonderheit ist die Integration in einen Schulaktionstag geplant um gleichzeitig auch Werbung für diesen fantastischen Sport zu machen!