Bayrische Meisterschaft LaserRun 2020

Das Wettkampfjahr 2020 endet, wie es begann: Mit einem Laser-Run Wettbewerb! Die virtuellen Läufe außen vor gelassen besteht mein gesamtes Jahr nur aus Laser-Run Wettkämpfen. Indoor-Stadtmeisterschaft, Deutsche Meisterschaft, Hessische Meisterschaft. Jetzt zum Abschluss noch die Bayrische Meisterschaft in Wangen am Starnberger See. Sämtliche Laufveranstaltung sind dagegen Corona zum Opfer gefallen. Um im Bild zu bleiben liegen die meisten wohl finanziell im Krankenhaus, einige auf der Intensivstation und nur wenige dürften den Ausfall ohne bleibende Schäden verkraftet haben. Hoffen wir alle auf ein besseres 2021 – aber ohne angepasste Konzepte wird es nicht anders aussehen als dieses Jahr fürchte ich. Irgendwie hat es die Laser-Run Szene dann aber geschafft alle nationalen Wettkämpfe stattfinden lassen zu können. Das Teilnehmerfeld – und somit auch die Zuschaueranzahl – ist überschaubar, sodass hier in Abstimmung mit den örtlichen Behörden immer eine Lösung gefunden werden konnte. Einzig die internationalen Wettbewerbe konnten nicht stattfinden, aber da wäre dieses Jahr rein logistisch keine Teilnahme für uns möglich gewesen. Sogar hier zähle ich also zu den „Corona-Gewinnern“.

Anders als vor ein paar Wochen in Bensheim bei der Hessischen Meisterschaft sollte der Wettkampf in Wangen bereits am Vormittag beginnen. Geplant war der Start des ersten Laufs um 10 Uhr, da die Kiddies in der U9 und U11 starten müssen wir da auf jeden Fall dort sein. Damit es nicht zu stressig wird in der Früh entschieden wir uns dazu bereits am Freitag gen Süden zu fahren – wenn man sonst durch München muss weiß man ja auch nie was einen erwartet. Entsprechend entspannt war alles. Gut, im Hotel war unser Zimmer nicht fertig und auch noch doppelt vergeben, aber alles konnte problemlos geregelt werden. Die Pizzeria hat ihr Handwerk verstanden, das Frühstücksbuffet am nächsten Morgen hielt alles bereit was wir wollten – perfekt! Sogar das Wetter war zu dem Zeitpunkt der Anreise noch in Ordnung. Es war zwar frisch, aber der Himmel blau mit vereinzelten Wolken… herrlich!

Die WetterApp prognostizierte aber bereits durchgehend Regen für den Wettkampftag. Pünktlich als wir am versteckten Wangener Sportgelände ankamen fing es dann auch an zu nieseln. Und es hörte den Rest des Tages nicht mehr auf. Wie angekündigt. Da wir es aber vorher schon wussten waren wir kleidungstechnisch fast perfekt darauf vorbereitet – einzig bei den Schuhen hatten wir nicht wirklich bedacht, dass die schnell durch siffen und die Füße nass werden… Als wir ankamen begrüßten wir erstmal die bekannten Geischter, ließen uns dann die Strecken erklären und gingen die 800m Runde einmal ab. Man hätte die Veranstaltung als „Cross-LaserRun“ vermarkten können. Bis auf die 200m Runde der ganz Kleinen (diese ging komplett über das Fußballfeld) ging die Laufstrecke für alle anderen vom Sportplatz raus durch ein Waldstück. Die 400m Runde bog am anderen Ende des Fußballplatzes wieder quer über die Wiese auf die 200m Strecke zurück, die 800m weiter durch den Wald außen herum. Die 800m Runde war mit 30 Höhenmetern ausgewiesen und ich hatte richtig Bock den Waldweg hoch und runter zu jagen.

Streckenskizze: Grün 200m, Gelb 400m, Blau: 800m. Strich: Start, Rot: Schießstand

 

Blick von der 800m Runde zum Sportplatz. 200m Runde mit den Hütchen, Schießstand hinter den Toren.

Nachdem wir die lange Runde abgegangen waren machten sich die Kiddies langsam fertig. Der Start verzögerte sich zwar etwas, aber da eh nur 4 Einzelstarts geplant waren, war das kein größeres Problem. Etwas unangenehm für die Kinder war, dass sie in der Startaufstellung warten mussten bis die Kampfrichter fertig waren – im Regen und bei der Kälte ist das nicht so ganz angenehm. Aber als es dann los ging kannte die Meute kein halten mehr.

 

Oli war läuferisch super drauf, allerdings am Schießstand leider nicht ganz so gut wie sonst. Er konnte zwar nach dem ersten Lauf wieder fast aufschließen, musste am Schießstand dann aber wieder eine Lücke reißen lassen und konnte diese nicht nochmal zu laufen. Hannah dagegen schoss fast perfekt und insgesamt nur 4 Sekunden langsamer wie Oli! Auf der Strecke ließ sie nichts anbrennen und lief souverän zum Titel! Meisterin und Vizemeister – ging doch schon mal gut los!

Ich schaute vor meinem Lauf noch der nächsten Jugend zu, machte mich dann so langsam fertig und stand noch eine Weile im Regen, während der dritte Lauf im Gange war. Zwischendurch ging es mal rein ins Vereinsheim. Insgesamt war ich etwas planlos unterwegs 🙂 Kurz vor dem Lauf hieß es dann, dass die Strecke nicht die 800m Runde sein würde, sondern zwei mal die 400m – am Ende der Strecke parkten hinter dem Vereinsheim Autos den Weg halb zu und aufgrund der Bedingungen wäre es zu rutschig und somit zu gefährlich. Schade, aber nachvollziehbar, gerade das kleine Stück der 800m Runde vom Sportplatz raus hatte es in sich – und wie es mittlerweile im Wald aussah wusste ich auch nicht. Egal. Auf zum Einschießen und – uff – ich traf nichts. Meine Hand war arschkalt (‚tschuldigung), ich hatte null Gefühl und folglich war ich in Gedanken bei der kalten Hand und nicht beim Zielen. Es wurde und wurde nicht besser. Ich zog relativ schnell meine Jacke aus mit dem Gedanken mich an die Temperatur zu gewöhnen, aber es half nichts. Ein einziges Mal hatte ich eine ordentliche Serie beim Einschießen, der Rest war katastrophal.

Ich testete das Anlaufen zum Schießstand – der Weg ging ganz ok über das nasse Gras, aber meine Augen tränten von der kalten Luft. Au weia. Ich war echt schon leicht frustriert, weil so gar nichts ging. Ricardo neben mir schoss konstant stark um die 10 Sekunden, ich war schon froh, wenn die Zeit unter 30 Sekunden stehen blieb. Na das konnte was werden… Ich lief nochmal ’ne Proberunde – die Ecke vom Wald wieder runter zum Sportplatz war ziemlich matschig und rutschig, aber das war ok, wenn man es weiß. Über die Wiese runter kann man rollen lassen, auch gut. Nochmal einschießen. Wieder nix getroffen. Egal. „heute muss ich schnell rennen, fürchte ich…“ Wenn nix hilft, dann hilft vielleicht etwas Galgenhumor 😉 Tja nun.

Ab zum Start und los geht’s – zumindest war ich als Erster auf dem Weg zum Schießstand. Und diesmal sogar mit dem richtigen Bein vorne – Yeah! Andererseits war ich aber auch der letzte, der wieder raus ging. Uff. 34,7s. Ricardo neben mir war seit gefühlt mehreren Minuten weg (8,7s).

Herrmann ging unwesentlich vor mir raus und zog ein gutes Tempo an den Waldweg hoch und ich hing mich an seine Fersen. Der Vorteil der 400m Runde war: man konnte, wenn man zum Sportplatz einbog das Feld vor einem recht gut überblicken. Die Gerade runter waren Philipp in Sichtweite und vorne beim Schießstand Tobi und Ricardo. Also weiter laufen lassen. Auf der Geraden runter überholte ich Hermann und im Wald auf der zweiten Runde Philipp, zum Schießstand hin schloss ich sogar noch zu Ricardo auf (und ging glaube ich an ihm vorbei?), nur der Abstand zu Tobi blieb gleich. Egal, die Beine funktionieren immerhin. Als ich in den Schießstand einlief ging Tobi gerade raus. Konzentrieren jetzt! Hat diesmal funktioniert: 18,3 Sekunden. Nicht besonders gut, aber für heute absolut ok. Ab auf die Strecke, mal schauen was noch geht: Erstmal nix. Vorne war Tobi wieder am Schießstand als ich zum Sportplatz einbog, den Schießstand hat er verlassen als ich zum dritten Schießen rein kam. Es hat sich also nach vorne nix getan, nach hinten hatte ich aber mittlerweile Luft. Also nochmal: sauber schießen.

20,3. Na gut. Damit war mir schon klar, es wird sich nicht mehr viel tun. Da Tobis Schießen diesmal auch in ähnlichen Regionen war sah ich ihn mal wieder zum Schießstand abbiegen als ich aus dem Wald raus kam. Letztes Schießen, letzte Chance also. Aber soviel vorneweg: es endete wie es begann. 32,3 Sekunden diesmal. uiuiui. Damit war alles gelaufen. Ich schaltete auch läuferisch nen Gang runter – nach vorne ging nix mehr, von hinten drohte keine Gefahr. Tobi brachte das Ding souverän nach Hause:

Grüße, Coach! 😉

Bei mir saß der Frust erstmal recht tief. So hatte ich mir das nicht vorgestellt. Andererseits war mir schon beim Einschießen klar, dass es am Schießstand heute nichts wird – dafür liefen Schießen zwei und drei noch halbwegs zufriedenstellend. Dennoch muss ich mir was überlegen, wenn wieder mal solche Temperaturen herrschen. Andere Kleidung? Länger im Warmen bleiben? Besser/anders aufwärmen? Über den Winter überhaupt mal in der Kälte das Schießen Trainieren? Keine Ahnung, aber ich habe ja erstmal Zeit mir Gedanken zu machen! Immerhin konnte ich mich noch über die Platzierung freuen, das war am Ende dann sogar noch mehr als ich am Anfang befürchtet hatte! Unterm Strich waren Tobi und ich läuferisch mehr oder weniger gleichauf – die Minute Rückstand habe ich mir am Schießstand eingebrockt. Irgendwie dann auch noch ein versöhnliches Fazit. [Ergebnisse]

Eigentlich waren für den Nachmittag noch Staffeln geplant. Diese wurden wetterbedingt abgesagt, wer wollte konnte aber gleich noch „Spaßstaffel“ laufen (ich wollte nicht ;)). Die Kiddies dagegen schon!

Hannah lieferte genauso stark ab wie im Einzel, hielt sogar mit den Großen mit! Unglaublich! Oli ließ es ebenfalls nochmal krachen, am Ende hatten alle Spaß und trotz des Wetters einen guten Tag! Wir warteten dann noch auf die Siegerehrung in der Turnhalle, Hannah freute sich riesig über ihren Pokal als Meisterin, Oli und ich über die Silbermedaillen. Als Team TSV Katzwang kamen durch Tobi und Anna nochmal zwei Siege dazu -> somit haben wir fast das Optimum heraus geholt!

Der Ausflug hat sich auf jeden Fall gelohnt, gerne kommen wir beim nächsten mal wieder! Hoffentlich dann auf der 800er Runde und mit besseren Schießergebnissen von mir 😉

2 Kommentare zu „Bayrische Meisterschaft LaserRun 2020

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