2017. Oktober. Das dritte Jahr meiner Läufer“karriere“ (ich begann Ende 2014), das dritte Jahr geht es zum „Heimrennen“ nach Schwabach. Zum dritten mal auf einer unterschiedlichen Distanz und zum dritten mal sind die (großen) Kids ebenfalls am Start!
Racedaymorgen, Start der Kids um kurz nach 10Uhr. Unsere Unterlagen (NUR Startnummer, Chip und das extra geklickte Jubiläumsshirt – sehr schön!) hatten wir schon am Tag vorher geholt und das war auch gut so. Denn wie es nun mal so ist – man kann noch so früh anfangen alles zusammenzupacken, bis die komplette Truppe startklar ist dauert es immer länger als gedacht ?♂️
Im Endeffekt waren wir dann trotzdem 20 Minuten vor Start in Schwabach, haben den Alex (sein Blog zum Halbmarathontrainingslauf + extra ist hier zu finden) samt Familie kurz begrüßt, sowie den halben Kindergarten der Kids samt Eltern, die ebenfalls über die verschiedensten Distanzen (Zwergerl, Bambini, Hobby und 10k) unterwegs waren.
Nun begann das große Organisationschaos. Keine Ahnung was dieses Jahr los war, zum Jubiläum ging tatsächlich sehr viel schief – aber der Reihe nach:
Ich bin mit dem Großen und dem Baby an die Seite, während die Mädels in die Startaufstellung sind. Ausgemacht war dieses mal, dass unser Töchterchen erstmals „allein“ läuft, schließlich hatte sie ja Geburtstag und vom Kindergarten war auch ne Menge Begleitung da. Das hat auch gut geklappt, die Kleine/Große lief tapfer die 200m…aber dann: wie wieder raus kommen? Start=Ziel, hinten dran schon die nächsten Kids, (noch) kein Seitenausgang. Uiuiui. Ging dann nach einigem Hickhack doch irgendwie und während der nächste Lauf lief kamen die Mädels mit den Worten: „Ihr kommt als nächstes!“ zu uns. Hä? Wieso? Es wurde doch angesagt: 2 Zwergerlläufe, weil zu viele Kids?! Tja. Ja, das wurde es auch tatsächlich, das haben auch die Streckenleute so gemacht, aber die am Startbereich nicht. Es liefen also alle Zwergl auf einmal mit der Folge, dass die Mädels des Bambinilaufs (da wurden Mädels und Jungs getrennt) auf die nur halb so lange Zwergerlstrecke geschickt wurden und wir fast unseren Einsatz verpasst hätten.
Naja schlussendlich waren wir pünktlich, den Sohnemann habe ich durch die mitwartenden Eltern nach vorne geschickt und er fegte los! Zwar noch leicht geschwächt von ner Krankheit unter der Woche (er musste schon auf‘s Fußballturnier am Tag vorher verzichten) hat er seine 400m Zeit auf unter 2min verbessert und war mächtig stolz wie wir alle 🙂
Mittlerweile gab es auch einen Seitenausgang im Start-/Zielbereich sodass die wartenden Halbmarathonis nicht den Kids im Weg standen. Oder umgekehrt 🙂
Die Kinder bekamen als Geschenk nach dem Lauf diesmal übrigens neben der Medaille eine (limitierte) Playmobilfigur zum 900jährigen Jubiläum der Stadt Schwabach – das Eis aus dem in Schwabach sonst üblichen Gutschein gab es dann von uns 😉
Nachdem der Halbmarathon los gefeuert wurde ging für uns erstmal das warten los. Wir feuerten die nun laufenden SchülerInnen an und kehrten bei einem Bäcker ein. Mein eigener Start war 13:05, also gut 2h30 nach dem des Halbmarathon.
Die ersten HM-Finisher lieferten sich einen Sprint um den Sieg, der Drittplatzierte war auch kurz danach da und nach einer größeren Lücke kamen die Läufer relativ regelmäßig ins Ziel. Irgendwann warf ich mich dann auch in mein Rennoutfit, diesmal sogar in einem Umziehzelt. Der Nieselregen vom Morgen hat zwar aufgehört, allerdings war es immernoch ziemlich sehr frisch und windig, dafür aber teils sogar sonnig.
Vor dem Einlaufen hielt ich noch ein kurzes Schwätzchen mit dem Alex nach seinem ersten Trainingsteil und lief dann ein paar mehr Meter als sonst (kalt!), sagte tschüss zur Family und begab mich in den Startbereich.
Ich war so in Reihe 2-3 hinter ein paar Kids. Während wir warteten – der Start verzögerte sich ein paar Minuten – kamen noch Halbmarathonfinisher ins Ziel (ich glaube sogar noch nachdem wir dann unterwegs waren, allerdings habe ich auf der Strecke selbst niemanden mehr gesehen). Countdown – Los!
Obwohl ich hinter den Kids war ging es erstaunlich problemlos los. Ich befürchtete schon ich müsste gleich auf den ersten Metern irgendwie ausweichen, es war aber eigentlich kein Problem. Nach der ersten Kurve und den vielen Zuschauern geht es den Spitalberg hinunter und links herum Richtung alte Linde. Hier hatte sich soweit alles sortiert, ich war an 6. Position, in Sichtweite zu den vorderen Plätzen aber schon mit einer kleinen Lücke. Von km 1 bis bis zur Hälfte der Strecke geht es ca. 1,5km nur hoch.
Mein Ziel war den Abstand zu verkürzen – das klappte nicht – oder wenigstens dran zu bleiben – das klappte besser. Ich lief hier schon ziemlich am Limit, hatte aber keine Möglichkeit ran zu kommen. Man hat bis km3 gute Sicht nach vorne: die ersten beiden waren weit enteilt, der Dritte auch schon ein gutes Stück weg, die anderen beiden noch in sowas wie „Schlagdistanz“. Der Viertplatzierte musste im steilen bergabstück kurz stoppen um seinen Transponder wieder aufzuheben, da sich dieser vom Schuh löste. Er war dann beim weiterlaufen gleichauf mit Platz 5., beide vielleicht 10m vor mir. Der Rest war leicht frustrierend. Ich lief am Limit, das war super, aber beachte renntechnisch nix. Platz 4 zog weg und die 10-15m konnte ich ums verrecken nicht zu laufen. Meine Hoffnung setzte ich in den letzten kurzen, knackigen Anstieg. Vergebens. Vielleicht war ich verwirrt, dass die Nordic Walker den Berg runter liefen, wahrscheinlicher ist, dass ich einfach nicht mehr konnte 🙂
So kam ich als 6. ins Ziel – laut Streckenuhr mit 20:04? und ärgerte mich doch leicht, dass ich mein insgeheimes Ziel die 20 Minuten zu unterbieten nicht geschafft habe, tatsächlich waren es dann laut offiziellem Ergebnis 20 Minuten und 19 Sekunden – diese Zeit hatte ich auch auf der Uhr. Im Ziel musste ich erstmal kräftig durchpusten, gratulierte den Jungs vor mir zu ihrem Lauf. Leider gab es für die Hobbyläufer keine Medaille und so schnappte ich mir nur am Getränkestand was flüssiges und einen Riegel. Direkt danach habe ich mir meine Jacke wieder über gezogen, da es mich teilweise schon unterwegs gefroren hatte, obwohl ich auf kurz/kurz verzichtete.
Festzuhalten bleibt, dass es ein toller Lauf war. (runalyze-Details hier) Die Strecke sehr wahrscheinlich der anspruchvollste Hobbylauf den ich bisher gelaufen bin, durch die 5,3km ergibt sich dennoch eine durchschnitsspace von 3:49min/km! Ich konnte jeden Kilometer in einer Pace deutlich unter 4:00 laufen, nur den 2. (komplett bergauf) mit 4:06 knapp darüber. Geil! Kilometer 1 (3:36) und die 300m nach KM5 zum Ziel (3:33, trotz Spitalberg!) stechen nochmal besonders heraus, sodass ich insgesamt vermute, dass ich auf einer flachen 5,0km Strecke im Bereich meiner Bestzeit von 18:40 unterwegs gewesen wäre (Meine 5km Durchgangszeit hier waren 19:11, trotz des Höhenprofils). Unterm Strich bin ich also sau zufrieden mit dem Lauf, die, die vor mir ins Ziel gekommen sind haben das auch so verdient weil sie einfach schneller waren und ich habe alles gegeben was drin war. So sollten Rennen immer sein 🙂
Wie es als nächstes weiter geht ist noch leicht unklar. Fest steht der alljährliche Silvesterlauf, davor stehe ich auf der Warteliste für den IndoorMarathon in Nürnberg im November (HM Distanz), einfach weil das witzig sein dürfte 🙂 Und ich liebäugele mit der Winterlaufserie um den Nürnberger Dutzendteich über 10km (November?), 15km (Januar 2018) und 20km (Februar 2018), sowie einigen anderen Läufen, die irgendwie jedes Jahr lose auf der Liste stehen aber immer wieder hinunterpurzeln (Kunstweglauf in Rednitzhembach, Corsslauf Rohr, Lichterlauf irgendwo 😉 ). Es bleibt also „spannend“, nebenbei will auch das nächste Jahr schon so langsam geplant werden – da zieht es mich gerade ein wenig in Richtung der längeren Strecken – mal sehen. Tips dürfen gerne in die Kommentare 🙂
1 Kommentar zu „Die goldenen Meilen von Schwabach III“