Da ein wenig Bezug genommen wird: hier ist der Bericht zur IDM Laser-Run / Obstacle-Laser-Run 2024 versteckt. Aber…
Fast Forward ins Jahr 2025. Gleiches Setting, gleicher Ort, ein kleiner Unterschied. Oder zwei. Oder drei. Naja. Zwei hängen zusammen: Im Obstacle-Laser-Run gab es gleich wieder eine Premiere, nämlich einen Staffelwettbewerb. Das führte dazu, dass die Veranstaltung auf zwei Tage ausgedehnt wurde, denn irgendwann ist die Zeit auch mal vorbei. Für mich bedeutete das: Ein Start mehr! Denn wie auch 2024 entschloss ich mich sowohl in der 40+, als auch bei den Senioren zu starten. Wie auch 2024 konnte ich den Start in der 40+ wieder als „Warm-Up“ nutzen. Diesmal aber nicht ganz so entspannt, da mit Alex und Roland erfreulicherweise Konkurrenz am Start war! So wurde das Schießen ein wenig wichtiger – und Schießen mit Wettkampfdruck nehm‘ ich immer gerne, denn es ist nochmal was ganz was anderes als fluffig vor sich hin im Training. Ergebnis? Zwei mal (knapp) über 20s, einmal 9s – das nehm‘ ich doch so! 😀 Der Lauf war dann wie erhofft entspannt und mit 7:52 zwar deutlich schneller als 2024, aber immer noch im Bereich „entspannt“.
Der Start bei den Senioren versprach diesmal aber sogar noch mehr Action als im Vorjahr. Statt Andi aus der U19 war diesmal Konrad Braun aus Berlin in der Altersklasse – ebenfalls sehr stark, aber zum Glück ja nicht mein direkter Konkurrent. Hier war wieder Martin dabei, aber daneben auch Jonas aus Uffenheim und als vereinsinterne Konkurrenz Tobi. Das versprach ein fantastisches Battle zu werden! Und das wurde es über den Lauf auch, was – Spoiler! – weniger an unseren grandiosen Leistungen, sondern eher an Problemen bei jedem Einzelnen von uns lag!
Wie im Jahr zuvor bestimmte Martin das Tempo auf der ersten Runde und alle bisher genannten hielten sich mehr oder weniger eng dahinter auf. Im Pulk kamen wir zum ersten Schießen und das lief bei mir nahezu perfekt. Nach 13,6s war ich durch und konnte als erster wieder auf die Strecke. Tobi und Martin neben mir hatten Probleme, das konnte ich beim raus laufen sehen. Entsprechend drückte ich gleich ein wenig auf’s Tempo, denn es macht im Kopf einen Unterschied ob dein Konkurrent nach einem schlechten Schießen ein bisschen, ein bisschen weit, oder ein bisschen sehr weit vor dir ist. ich schaute mich nicht um. Erst als ich nach 200m durch die Kurve war sah ich WIE groß mein Vorsprung war. Jonas und Konrad waren hinter mir auf der Strecke, aber sowohl Martin, als auch Tobi hatten mit 34, bzw. 40s arge Probleme am Schießstand. Besser hätte es für mich nicht beginnen können. Entsprechend motiviert stiefelte ich auch den Rest der Runde in Richtung zweites Schießen. Das lief mit 23s nicht mehr so gut wie das Erste, aber ich meine ich bin schon wieder raus aus dem Schießstand, als die anderen rein kamen. Bis auf Jonas, der war da aber hatte in dieser Runde Probleme (31s). Auch hier galt wieder: Gleich mal auf die Tube drücken und den Abstand nach 200-300m einschätzen. Erfreulicherweise war er zu Tobi ziemlich konstant geblieben und hatte sich auf Martin sogar vergrößert. Läuft! Der Vorsprung war unerwartet groß auf beide, mittlerweile konnte ich einschätzen, dass ich läuferisch nen echt guten tag hatte und eher Vorsprung heraus lief als einbüßte und hatte echt ein gutes Gefühl. Eigentlich müsste schon arg viel passieren, dass ich das noch verkacke. Eigentlich. Denn Uneigentlich sind das Gedanken, die man im Laser-Run nie, wirklich NIE haben sollte. Denn es kam wie es kommen musste: rein zum dritten Schießen mit dem Gedanken „ruhig, nur nicht verkacken“ und … oh boy… verkackt. So viele Fehlschüsse wie schon ewig nicht mehr. Dass die Konkurrenz in den Schießstand rein kommt, obwohl man nen riesigen Vorsprung hat macht das Ganze nicht besser. 33s am Ende. Holy Moly, das war mies. Mit Wut im Bauch auf die vorletzte Laufrunde, scheiß egal, noch war ich vorne und die Beine hatte ich ja an dem Tag. Natürlich war die Lücke kleiner geworden. Ich bekomme es nicht mehr genau zusammen, aber Martin, der bei den ersten beiden Schießen Probleme hatte war mit 16s an Tobi (38s) vorbei gegangen. Jonas lag hinter den beiden auf Rang vier und Konrad muss zu dem Zeitpunkt am nähesten an mir dran gewesen sein, aber das war ja egal. Der Vorsprung war aber trotzdem noch „okay“ groß. Noch einmal die Runde zu Ende laufen, einmal „normal“ schießen und ab ins Ziel. Tja. „normal“ schießen. Nicht verkacken. Einfach auf sicher gehen. ES. KLAPPT. SO. NICHT. Man darf nicht nachdenken. Man darf den Rhythmus nicht ändern. Aber das sagt sich leicht. Wenn man vor der Scheibe steht im Gefühl des sicheren Sieges und die Schüsse einfach nicht ins schwarze wollen bekommt man Probleme in der Birne. Die anderen laufen wieder rein, der Arm wird lasch, der Kopf ist es schon. Konrad läuft wieder raus. Damn it! Aber zum Glück nur Konrad. Diesmal brauchte ich 39 (NEUNUNDDREIßIG!!!) Sekunden um 5 Treffer zu landen. Ich glaube so schlecht hatte ich noch nie geschossen. Martin und Tobi lagen vor dem Schießen ziemlich Kopf an Kopf und schossen auch gleich schnell (17s / 18s). Aber ich hatte noch Vorsprung und den wollte ich mir nicht nehmen lassen. ich hatte nur keine Ahnung wie viel. Außer, dass ich als erster aus dem Schießstand bin und die beiden mir zumindest nicht direkt im Nacken sitzen würden wusste ich nichts. Nicht umdrehen. Rennen. So schnell es die Beine hergeben. Am Ende der Kurve dann die erste eigene Bestandsaufnahme – die Zurufe von außen kann ich im Rennen nicht wirklich verarbeiten, vor allem da ich mitbekommen habe, dass sie sich oft auf den Abstand zu Konrad bezogen – und der Vorsprung war beruhigend. rund 100m, das müsste nun wirklich mit dem Teufel zugehen. Ein Krampf oder Umknicken könnten mich noch aufhalten, aber sonst dürfte ich das nicht mehr aus der Hand geben. Und so war es dann schlussendlich auch. Völlig zerstört, sowohl körperlich, aber vor allem im Kopf durch die versemmelten Schießen fiel ich ins Ziel. Aber krass. Titel verteidigt, im vielleicht bestbesetzten Feld in dem ich bisher am Start war. Am Ende stellte sich raus, dass Tobi Probleme mit der Pistole hatte – er hat seinen Abzug so fein eingestellt, dass das fallen lassen des Ladehebels Schüsse ausgelöst hat. mein Glück, denn am Ende hatte ich vor Martin auf Platz zwei und Tobi auf Platz drei 14, bzw. 16 Sekunden Vorsprung. Hätte, hätte, Fahrradkette. An dem Tag wären sämtliche Konstellationen auf den ersten drei Plätzen möglich gewesen, aber am Ende hat es gereicht. Was für eine Achterbahnfahrt! Mal schauen wie lange das mit den Doppelstarts noch klappt, ich denke mal 2026 gehe ich nochmal einen an, wenn nichts in die Quere kommt! Andi braucht zwar noch bis er zu den Senioren kommt, aber vielleicht bekommen wir auch noch mal einen „echten“ Lauf zusammen hin!
Zugegeben, das war das Highlight des Tages und es macht keinen Sinn groß Drama in den Staffelbericht zu packen. Diesmal lief ich mit Alice zusammen. Wir hatten mit Nicola&Gregor (meldete aus der 50+ für die Staffel runter) eine gegnerische Staffel. Aber Alice wechselte schon mit leichtem Vorsprung auf mich und das brachte ich ziemlich entspannt ins Ziel. So lässt sich ein DM Wochenende definitiv an! Auch am Folgetag war es dann für mich „unspektakulär“. Als einziger Starter in der Altersklasse 40+ holte ich mir den OCR Einzeltitel genauso ab, wie in der erstmals ausgetragenen Staffel mit Roland. Auch hier waren wir die einzigen Starter. Spaß hat’s trotzdem gemacht, auch wenn es sportlich nicht viel wert ist. Was man aber definitiv an der Stelle erwähnt werden muss, sind die unfassbaren OCR Leistungen der „Jugend“. Oli pflügt in der U15 eh immer grandios durch den Parcours, aber Laurenz (U17) setzt dem ganzen nochmal die Krone auf. Wie man in ca. 25 Sekunden durch den 70m Parcours fliegen kann geht einem einfach nicht in den Kopf, selbst wenn man es jetzt schon mehrfach mit eigenen Augen gesehen hat. Spektakulär! Was anderes kann man dazu nicht sagen!
