Internationale Deutsche Meisterschaft Triathle

Moooooooment. „Biathle„…“Triathle„… was ist das denn nun schon wieder? Keine Bange, das ist eigentlich relativ leicht erklärt. Beides sind, ähnlich wie der Laser-Run „Untersportarten“ des Modernen Fünfkampf.

„Biathle“ ist das, was man gemeinhin als „Swim-Run“ kennt. Der einzige Unterschied ist das feste, relativ kurze – eben an die Fünfkampfdistanzen angelehnte Format. Man läuft zwischen 200m (U9) und 1600m (Senioren), schwimmt zwischen 50m und 200m und läuft im Anschluss nochmal die erste Distanz. Fertig.

„Triathle“ ist ein Biathle mit Schießen. Oder eher ein um das Schwimmen ergänzter Laser-Run, denn der Ablauf ist genau identisch zum Laser-Run, nur dass nach jedem Schießen erst geschwommen wird, bevor es auf die Laufstrecke geht.

War gar nicht so kompliziert, oder? 🙂 Da die Kiddies bock hatten mit zu machen haben wir beschlossen das Wochenende nach dem Fußballtraining am Samstag Vormittag in Weiden bei der Deutschen Meisterschaft zu verbringen! Da Oli noch nicht so lange schwimmt, Hannah seit gut 1,5 Jahren gar nicht mehr zum schwimmen kam und bei mir der letzte Wasserkontakt zu Trainingszwecken auch viele Jahre zurücklag haben wir den Biathle-Wettkampf ausgelassen und uns nur für den Triathle am Sonntag angemeldet. Der Entschluss dazu fiel eigentlich auf der Deutschen Meisterschaft im Laser-Run eine Woche vorher. Das bedeutete: Wir haben noch eine ganze Woche zum Trainieren! Juhu!

Die Trainingswoche war allerdings enorm effektiv:

Dienstag ging es mit der Fünfkampfgruppe zum Rothsee. Für mich stand absolut das „mal wieder im Wasser schwimmen“ im Fokus, zusätzlich musste Hannah mal wieder ans Wasser gewöhnt werden – ich glaube sie war erstmals im See schwimmen. 50 / 25 Meter Wettkampfstrecke sollten – wenn auch 4mal bei mir und 2mal bei den Kids – durchaus auch in einer Woche möglich sein, aber ausprobieren sollte man es doch mal vorher. Während die Schwimmer schon ins Biathle-Training mit Laufen / Schwimmen und Wechsel einstiegen begnügten wir uns mit dem Schwimmen an sich. Wenn sie kamen versuchte ich mich mal irgendwie dran zu hängen – zu meiner Überraschung klappte das sogar halbwegs ordentlich. Zumindest vom Tempo her, über meine Schwimmtechnik reden wir bitte nicht (zumindest nicht jetzt ;)).

Aufgrund der sehr kurzen Strecke (4mal je 50m Schwimmen und 800m Laufen) kommt den zwei Wechseln pro Runde enorme Bedeutung zu. Ich hatte testweise zwei paar Schuhe dabei, war mir aber vorher schon relativ sicher, welche ich nehmen würde. In diese fädelte ich meine „Gummischnürer“ ein, die ich vom Rothseetriathlon 2015(!) noch hatte, schlüpfte probeweise und lief ein paar Meter. Das war ok – ausreichend locker im Einstieg und doch fest genug um gut laufen zu können – also probierte ich die anderen gar nicht mehr aus. Ein weiteres Paar bekam Tobi und mein drittes sein Bruder Moritz, damit alle ausreichend versorgt waren. Teamwork im Einzelsport ist auch wichtig! 🙂 Als weitere Entscheidung für einen Schnellen Wechsel stand fest, dass ich nicht mit Schwimmbrille schwimme (bei meiner nicht vorhandenen Technik brauche ich die auch nicht ;)), sondern meine Cap mit Augenklappe zum Schwimmen wechsle.

Mittwoch hieß es dann: Training im Hallenbad. Ok, ein bisschen. Mehr „Wassergewöhnung“, denn wenn man mit den Kindern ins Rutschenhallenbad Palm Beach geht kommt man nicht soooo viel zum Schwimmen. Spaßbecken, 3m Sprungturm (Oli und Hannah(!)) und natürlich die Rutschen ließen nicht viel Zeit zum „effektiven“ Schwimmen, aber ein paar Bahnen waren dennoch drin und für die Gewöhnung und Sicherheit auch gut!

Freitag ging es wieder an den Rothsee. Diesmal in voller Ausrüstung:  Schießtisch, Ziele, Pistolen, Schuhe – Schritt für Schritt ging es hin zu einer – in der Distanz verkürzten – Wettkampfsimulation.

 

w00p w00p 😉

Das war enorm hilfreich alles mal wirklich durchzuspielen! Die Leute am See hatten auch ihren Spaß uns zuzusehen. zum Glück war das Wetter nicht so wirklich optimal und die Wege daher nicht so enorm überlaufen wie sonst häufig. Alles in allem war es eine super Trainingseinheit.

Die letzte zu treffende Entscheidung war dann: Samstag bereits hin und dort übernachten oder erst Sonntag sehr früh aufstehen und anreisen? Die Entscheidung fiel einstimmig wie oben bereits geschrieben auf bereits am Samstag hin und so machten wir uns Mittags auf die 90 Minuten lange Fahrt nach Weiden. Wir bekamen gerade noch den letzten Biathle-Einzellauf mit und schauten uns im Anschluss die Staffeln, sowie die Siegerehrung an. im Anschluss kam der wichtigste – und für allem für Hannah entscheidende Punkt dran: den See kennenlernen! Wir waren alle (bis auf K3 vielleicht ;)) enorm erfreut darüber wie weit man in den See hinein gehen konnte. Als Markierung waren für uns zwei Bojen entscheidend um die man schwimmen musste: die erste als 25m Wendepunkt für die Kids, die zweite war der 50m Wendepunkt für mich. Ich konnte fast bis zur 25er boje laufen, entsprechend weit kamen auch die Kids. Das ist enorm gut für den Kopf, wenn man eh nicht so gut und gerne schwimmt!

Bevor wir unser Zelt aufbauten gingen wir noch ins Schwimmbad, das zur Anlage gehört. Überhaupt die Anlage! Absolut genial! Ein Naturbadesee in dem der Wettkampf stattfand, ein zweiter, aber nur für Tiere ;), dazu ein Freibad Spaß-, Schwimbecken und Rutschen (leider geschlossen) und ein angeschlossener Campingplatz mit Spielplatz, Volleyballfeldern und Minigolf (leider ebenfalls geschlossen).

Nach dem Aufbau ging es dann noch zum Pizzaessen und danach ab ins Zelt. Ursprünglich wollten wir teils im Zelt, teils im Auto schlafen, aber das. Auto durfte nicht mit rein auf die Anlage. Warum auch immer, platz war massig! So quetschten wir uns zu 5. in ein 3 Personen Zelt, aber irgendwie ging auch das.

Halbwegs ausgeschlafen ging es also am Sonntag in den Wettkampftag – erstmal wollte ich aber etwas Frühstück holen. Aldi: Öffnet um 8. Real: Öffnet um 7, hatte aber zu… häh? Lidl ansteuern. Aus dem Zelt kam zum Glück gefunkt „Es ist Sonntag…“ … sodass ich mir das ersparte („halbwegs ausgeschlafen“ ;)) und steuerte eine Tankstelle an. Nun ja 🙂 Mit vollem Magen packten wir unser Zeug und gingen die paar Meter rüber zur Anlage, wo gerade der Schießstand aufgebaut wurde. Alles war enorm entspannt, es war auch niemand im Stress, da ordentlich Luft im Zeitplan war 🙂

Mit 30 Minuten Verzögerung ging es dann los: Die U11 durfte starten: Oli und Spiridon bei den Jungs und Hannah als einziges Mädchen. Ja, in der U11, eine jüngere Altersklasse gab es nicht. Ab ging’s für die drei zum ersten Schießen und – wie immer – war es beeindruckend, was alle drei ablieferten. Keine 10 Sekunden und alle drei(!) waren fertig. Krass! Oli vorneweg, Spiridon kurz dahinter und Hannah auch nur ein kleines Stück danach. Rüber zu den Kisten, Schuhe rein geschmissen und ab ins Wasser! Hier konnte Oli seinen Vorsprung sogar knapp halten und ging als erster auf die Laufrunde. Hannah machte es genau richtig und schwamm ihr Tempo. Sie ließ sich von den Jungs nicht stressen und schwamm für sich. Am Schießstand boten die beiden Jungs wieder eine Feuerwerk und waren mehr oder weniger gleich schnell. Da Oli ein paar Sekunden vorher da war ging er auch wieder ein paar Sekunden eher ins Wasser. Seinen Vorsprung konnte er irgendwie noch bis zum Ausstieg retten, aber dann war seine Kraft spürbar am Ende. Man merkt, dass er einfach erst seit diesem Jahr wirklich schwimmt – dafür war das richtig stark bis hier hin, aber zu kräftezehrend. Auf der zweiten Laufrunde konnte er nicht mehr dagegen halten und musste sich schlussendlich geschlagen geben. Dennoch ein krass gutes Rennen! Währenddessen machte Hannah weiter ihr Ding. Sie schoss nochmal enorm stark, sogar besser als in der ersten Runde, schwamm unter dem Applaus der Zuschauer ihre Runde und genoss auch die zweite Laufrunde!

Wir unterhielten uns im Anschluss mit den vielen bekannten Gesichtern – mittlerweile kennt man den Großteil der Starter:Innen doch schon ganz gut, auch wenn immer wieder Neue dabei sind und bestaunten die weiteren Wettkämpfe. Es ist immer wieder schön, wie sich bei diesen Veranstaltungen alle untereinander gegenseitig anfeuern! Irgendwann ging ich mit Roland, der beim Start vor mir dran war, eine Runde warm laufen und machte auch mich so langsam fertig. Das Einschießen klappte diesmal – abgesehen vom ungewohnt extrem niedrigen Schießtisch – eigentlich ganz gut. Meistens. Druck machte ich mir eh keinen – das hier ist ne Deutsche Meisterschaft, bei der geschwommen wird. Im Wettkampf. Also auch ich. Nenene, auch wenn das nur 4*50m sind und man vielleicht 20m davon laufen kann glaube ich da nicht wirklich an was. Andererseits kannte ich ja meine Konkurrenz (bis auf einen Starter) und hatte aus dem Training zumindest einen (zugegeben eher wenig aussagekräftigen) Vergleich mit Tobi im Wasser … mit viel „gutem Tag“ bei mir und „nicht so gutem Tag“ bei den Anderen könnte vielleicht irgendwas gehen…

Also auf zum Start und ab die Post!

Ich hatte den letzten Schießtisch, neben mir nur Tobi. Der war (natürlich! ;)) als erster weg. Mein Schießen war … komisch. Der erste Treffer fiel direkt, danach nichts mehr bis Tobi weg war (zum Glück war er schnell!), danach dafür alles. Mit ca. 20 Sekunden war es dann auch irgendwie noch ganz ok… Ich ging als Vierter Richtung Wechsel. Tobi schon recht weit, Robin Schmidt und Christian Götz halbwegs knapp vor mir. Schuhe und Cap in die Kiste und GIB IHM, ab ins Wasser – möglichst weit bis zur erste Kugel rennen und nicht schwimmen 🙂

Das Schwimmen klappte soweit so ok. Ich schloss etwas auf Christian auf, verlor auf Robin, von hinten kam Steffen Lotter, der „unbekannte Triathlet“ mehr oder weniger mit mir aus dem Wasser. Er hatte zwar eine recht schlechtes Schießen, aber kann halt anscheinend echt gut schwimmen 😉 Soweit also alles ok – die ersten Schritte aus dem Wasser raus waren es eher nicht. Huiui, schon gut schwer die Beine von dem bissl Wasser! Vorne war Tobi, dahinter quetschten wir uns schön zusammen. Es wechselten ein paar Mal die Positionen.

Zum zweiten Schießen kam dann Tobi als erstes rein, „zwei Schuss“ später Christian, Steffen und dann ich. Tobi schoss wieder stark und war deutlich als erster raus. Auch bei mir lief es ganz gut und ich konnte mich an zweite Position setzen – leider fiel der letzte Treffer diesmal nicht. So konnte Robin durch ein starkes Schießen aufholen und knapp vor mir an zweiter Stelle ins Wasser gehen. Christian und Steffen trafen die Scheiben nicht und mussten 50s am Schießstand verbringen. So waren Robin und ich bei der 25m Boje, als die beiden los durften und an der Wende als sie ins Wasser gingen. Den Vorsprung büßte ich aber fast beim Schwimmen ein. Als ich meine Schuhe an hatte kam Steffen bereits aus dem Wasser, Robin war kurz vor mir fertig. Ihn holte ich auf der Laufrunde ein, war aber schon ganz schön platt nach zwei Durchgängen und musste entsprechend etwas Tempo raus nehmen. Egal, nochmal so und ich bin auf Platz zwei! Tobi war vorne weg und mit dem Schießen fertig als ich zum Tisch kam.

Das dritte Schießen war der Hammer. Unter 10 Sekunden! Geil!! Ich hatte nur noch eine halbe Schwimmstrecke auf Tobi 😉 Christian traf diesmal und war wieder im Wasser als ich bei der Wende war, Steffen musste wieder 50 Sekunden stehen. ich stand so früh es ging im Wasser auf und kämpfte mich raus – besser als Schwimmen bei mir allemal, aber kraftraubend. Der Wechsel zur dritten Laufrunde war Mist, ich war erst in den Schuhen als Christian und Robin auch aus dem Wasser kamen, Steffen hatte etwas Rückstand dahinter. Ich quälte mich wieder auf die Runde, hatte aber ordentlich zu kämpfen. Christian schnappte mich hier und ging als Zweiter an den Schießstand, ich kurz dahinter.

Beim vierten Schießen hatte er glaube ich sein Bestes, ich eher mein Schlechtestes – erst wieder als er weg war traf ich. Klar: Mentale Schwäche, wie letzte Woche auch. Ich ging dennoch als Dritter ins Wasser und versuchte einfach irgendwie an ihm dran zu bleiben. Es klappte natürlich nicht. Christian war fast raus als ich bei der Wende war und ich sah Steffen bereits ins Wasser kommen. Uiuiui, das könnte eng werden mit dem Dritten Platz. Zumindest ging es diesmal besser in die Schuhe als die Runde vorher und ich blickte mich nach dem Wechsel um. Er hatte noch etwa 30m zu „schwimmen“. Und rennen konnte er, das hatte ich schon erlebt. Vor mir waren Tobi und auch Christian uneinholbar. Einzige Aufgabe für mich: Nicht mehr einbrechen. Leider oder zum Glück – ja nachdem – ist die Laufstrecke eine Wendepunktstrecke. Als ich dort war und zurück sah war ich relativ guter Dinge, dass es reichen müsste, auch wenn ich total im Arsch war.

Aber: It’s a mental game! Nicht nur am Schießstand. Also nahm ich rechtzeitig nochmal ordentlich Haltung an beim Laufen, setzte eine zuversichtliche Miene ins Gesicht und erhöhte auch noch das Tempo. Als Steffen mir entgegen kam blickte ich ihn auch an… ob es was half? Keine Ahnung, zumindest mir gab es ein gutes Gefühl 😉 ich versuchte so weiter zu Laufen. Beim letzten 90-grad Knick vor der Abzweigung zum Zielteppich blickte ich nochmal hinter mich – das reichte! Bronze war im Sack – WIE GEIL!

Das hätte ich vorher niemals für möglich gehalten mit meinem (nicht vorhandenen) schwimmerischen Talent und der langen Zeit ohne wirklich geschwommen zu sein. Ich war total kaputt aber total happy über den Rennverlauf. Tobi hat das vorne wie bei der DM Laser-Run schon übel souverän abgezogen und Christian hat es sau stark rausgeschwommen und -gelaufen. Steffen war vom Schwimmen und Laufen her schneller, aber mein Schießen hat mich dann doch noch zu Bronze gerettet, auch wenn ich bei 3 von 4 nicht wirklich zufrieden war. Das täuschte aber im Wettkampf, da die anderen einfach besser waren. Grundsätzlich wäre ich mit Schießzeiten von ca. 20s schon zufrieden und gemittelt hatte ich die mit 23,7s 19,8s 9,8s und 22,0s sogar unterboten. Im Vergleich ist das aber dennoch zu langsam und ein Ziel für das nächste Jahr: 15s sind die neuen 20! 😉

Den kompletten Lauf gibt’s bei Youtube zu sehen:

Ich brauchte eine Weile um wieder zu mir zu kommen. Dann holte ich mir erstmal meine Schwimmkritik bei Marcus Schattner ab 😉 um direkt darauf wieder an der Strecke zu stehen. Die Staffeln begannen und als erste (und einzige!) durften Hannah & Oli mit der U11 ran!

 

Und wie krass sie das machten! Hannah schoss zwei mal 5 Schuss 5 Treffer in unter 10 Sekunden, schwamm ihre Runde und lief ihr Ding. Oli stand ihr in nichts nach – 1 Fehlschuss bei 10 Versuchen, trotzdem nochmal eine Ecke schneller als die kleine Schwester! Unglaublich! Am Ende lief Hannah noch die halbe Runde mit ihm mit und beide zusammen ins Ziel. Die Menge feuerte beide die ganze Zeit an. Richtig toll für die beiden!

 

Auch die letzten Staffeln waren noch super anzusehen. Danach ging es zur Siegerehrung, bei der Katzwang richtig gut vertreten war 🙂

 

Nach einem kurzen Abstecher ins Schwimmbad – schließlich sollte K3 auch noch was vom Tag haben! –  schnappten wir unsere Sachen und düsten heim, es wartete noch ein Kindergeburtstag auf uns.

Was für ein cooles Wochenende!

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