Nach den Katzwanger Festwochen im Modernen Fünfkampf mit ausgerichteter Deutscher U19, Bayrischer komplett und Deutscher U17 Meisterschaft ging es nach kurzer Pause weiter mit den ersten Laser-Runs des Jahres!
Der erste Start führte uns nach Regensburg, zur zweiten Auflage des Donauinsel Laser-Run! damit sich hier nicht vieles Wiederholt gibt es diesmal einfach Videomaterial von ein paar Läufen! So kann man sich doch einen ganz guten Eindruck machen 🙂
Witzigerweise war der Seniorenlauf der mit den meisten Teilnehmern einer Altersklasse. Das hat man selten, normalerweise sind es die Jugenden, die stark besucht sind. Ich war mittendrin, hatte aber schon beim Warm-Up ein eher schlechtes Gefühl. Ich hatte (geplant) meine ganz normalen „Dauerlaufschuhe“ dabei, aber (ungeplant) mein Bayelayer Longsleeve vergessen. Da es in Regensburg gerade mal gut 10 Grad hatte fürchtete ich, dass das ein Problem werden könnte. Wenn ich eines von mir weiß, dann dass ich am Schießstand kälteempflindlich bin. Umso überraschender lief es dann beim Einschießen, trotz Trashtalk ;), eigentlich ganz gut. Reihenweise 6/7 Schuss für die Scheibe, ab und an auch mal alle 5! Vielleicht läuft’s heute ja mal anders? Ein paar Aussetzer hatte ich aber auch drin… Die zweite Ungewissheit des Rennens war aber eh die „Schussform unter Last“. Seit letztem Jahr habe ich nur noch in Ruhe trainiert. Das zwar mittlerweile auf einem ziemlich ordentlichen Niveau, aber unter Last ist es halt nochmal etwas völlig anderes. Nunja. Die Form der Konkurrenz konnte ich ebenfalls nicht einschätzen, aber ich ging einfach mal davon aus, dass sie sich in den letzten Monaten nicht komplett geändert hat. Ich liebäugelte schon mit dem Sieg, auch wenn das naturgemäß gegen Tobi einen harte Nuss werden würde. Der Rest des Feldes sollte(!) eigentlich zu schlagen sein, läuferisch bin ich gerade ja ganz ok unterwegs.
Mit dem Startschuss liefen wir im Pulk durch den Schießstand und auf die erste Runde. An zweiter Position liegend wollte ich mir das Ganze erstmal ein wenig ansehen, zog aber nach rund 150m nach vorne und erhöhte ein wenig das Tempo. Mir war es zu langsam und wenn ich wo gut bin dann im Laufen. Außerdem wusste ich, dass der auch im Rennen noch geführte Trashtalk nicht gut für mein Schießen sein dürfte 😉 Also Flucht nach vorne. Ganz so übertrieben lief ich nicht. Es war kontrolliert, sorgte aber dafür, dass sich das Feld auseinander zog. Ich kam als erster zum Schießen, knapp vor Tobi. und … uiuiui, haben wir es verkackt. Raus gingen wir wieder auf Position 4 (Tobi) und kurz danach ich als fünfter. Sauber verkackt. Aber gut. Das Rennen war jetzt eröffnet und die nächste Runde ging ich deutlich schneller an. Auf der Strecke konnte ich alle außer Tobi einsammeln. An ihn hängte ich mich dran und kam nach den 600m ein paar Sekunden nach ihm zum Schießen. Diesmal lief es deutlich besser – bei uns beiden. Der Vorsprung von ihm war nach dem Schießen halbwegs gleich. Diesmal lief ich die Lücke auf der Runde nahezu zu und wir gingen zum dritten mal zusammen an den Schießstand. Wieder lief es gut, diesmal bei mir sogar etwas besser und ich konnte die Führung übernehmen! Das Ziel war jetzt klar: Die Führung nach Möglichkeit mindestens halten, wenn nicht sogar ausbauen. Also stiefelte ich mein Tempo, hatte aber keine Ahnung wie viel Luft ich nach hinten hatte. Oder auch nicht. Das merkte ich erst am Schießstand selbst, als ich deutlich früher anfangen konnte, aber leider wieder nicht gut traf. Tobi dagegen schon und so konnte er mit ein paar Sekunden Vorsprung auf die letzte Runde gehen. Sh*t! Nun hieß es alles oder nichts und ich erhöhte das Tempo ein wenig. Langsam aber sicher konnte ich die Lücke zu laufen, bis es nach rund 300m auf die Wiese ging. Dort war ich dann tatsächlich dran, hatte aber keine Körner vorbei zu ziehen. Mir war in dem Moment relativ klar, dass es das war, einen Sprint würde ich nicht gewinnen. Tobi zog seinerseits ein klein wenig das Tempo an und ich hatte keine Chance mehr dran zu bleiben. Ich lies es dann auch gut sein und zog die letzte Gerade entkräftet nicht mehr durch. Im Ziel ärgerte ich mich tierisch – weniger über die Leistung, denn die war eigentlich richtig gut! – als viel mehr über die Tatsache, dass ich zu dumm war meine Tasche richtig zu packen. Sonst wäre hier der Sieg absolut drin gewesen.
Egal, Lesson Learned für das nächste mal. Hoffentlich 🙂 Das war ja schon am Donnerstag darauf. ich schaute noch die Staffeln an, freute mich über die Siegerehrung und danach ging es noch zum „Teamevent“ auf’s Volksfest!
… und nach einer kurzen Erholungsphase von 4 Tagen am Donnerstag direkt nach Schwabach zum Goldschläger Laser-Run – ebenfalls in der zweiten Auflage!
Fast alle, die in Regensburg am Start waren, waren auch diesmal wieder dabei. Dazu noch ein ganzer Schwung die sich noch für die WM qualifizieren wollten, dazu ein paar Kinder aus Schul-Sport-AGs UND die Sonne war da! Herrlichstes Laser-Run Wetter, super Stimmung und ich gut gelaunt für die Revanche gegen Tobi 😉 Diesmal hatte ich sowohl die schnellen Schuhe, als auch meinen Base-Layer dabei. Auch wenn die Temperaturen eigentlich warm genug waren ohne zu laufen. Sicher ist sicher. Lieber haben als brauchen diesdas. Schlussendlich habe ich es angezogen, auch wenn es grenzwertig warm war. Es war also angerichtet! Das Warm-up war allerdings gelinde gesagt eine Katastrophe. Es liegt in der Natur der Dinge, dass man immer schlechter sieht, wo man hin schießt, je besser das Wetter ist. Das ist normalerweise nicht sonderlich schlimm, aber wenn man beim Einschießen nix trifft ist das schon eher doof. Nunja. Mit der Zeit wurde es besser und irgendwann war ich zumindest halbwegs in meinem Flow.
Als es diesmal los ging war meine Taktik eine andere als in Regensburg. Ich bin gleich nach vorne, gleich mit hohem Tempo. Ich wollte die anderen hinter mir ans Limit zwingen, auch wenn ich nicht sicher war, ob das meinem Schießen entgegen kommt. Vielleicht riskant. Vielleicht aber auch die einzige Möglichkeit ganz nach vorne zukommen. Das Problem war das gleiche wie schon in Regensburg. Rennt man vorne weg, weiß man nicht wie sich der Abstand entwickelt. Erst wenn man an den Schießstand kommt hat man eine erste orientierung – und die war gut! Auch wenn man ja nicht auf seine Umgebung achten soll. Das Schießen klappte diesmal nahezu perfekt. 6 Schuss, 5 Treffer, etwas über 12 Sekunden. Jawollo! Die Führung behalten, evtl. leicht ausgebaut. Seeeehr schön. Zweite Runde gleiches Spiel. Rein, 6 Schuss, 5 Treffer, fast identische Schießzeit. Uuuuuuuund ab! In Runde drei hatte ich dann 2-3 Fehler mehr im Schießen, aber einen größeren Vorsprung. Somit war das nicht schlimm und ich zog auf die vorletzte Runde. Rein zum letzten Schießen. Erster daneben. Egal. Treffer, Treffer, Treffer, Treffer. Immer noch alleine am Schießstand. Nur noch einen. Tobi kommt rein. Fehlschuss. Egal. Sicher jetzt! (das klappt nie!) Fehlschuss, Fehlschuss. Tobi fertig. §$(%/$/(%§/§$%“§!!!! Treffer! Raus, hinterher. Meine Güte! 28,5 gegen 8,4 Sekunden, dazu brauche ich deutlich länger bis zum ersten Schuss. Also hatte ich unterm Strich gut 25 Sekunden verschenkt… Das einzig Positive? Ich ging direkt hinter Tobi raus. Meine einzige Chance? Rennen. Und zwar jetzt direkt, nicht im Zielsprint. Also ging ich nicht nur hinter ihm raus, sondern direkt an ihm vorbei und wollte das Tempo so gut es ging auch hoch halten um möglichst weg zu rennen. Innerlich war ich so sauer über mich. „Langsam machen. Sicher treffen.“ Was für eine kack Idee… Maaaaaaaan. Die Beine liefen, aber es war enorm hart. Gefühlt war ich KO, denn ich drückte das ganze Rennen ja schon auf’s Tempo. Meine einzige Hoffnung war eigentlich, dass es ihm hinter mir genauso ging wir mir vorne. Noch einmal durch die Kurve, über die Wiese, nochmal durch die Kurve. Keine Ahnung ob / wie viel Vorsprung ich hatte. Außen war die Anfeuerung gigantisch, aber ich konnte auch daraus nichts „lesen“. Also wurden die letzten gut 100m nochmal zu einem Steigerungslauf. Wenn ich es noch verkacke, dann mit wehenden Fahnen 😉 Die Ziellinie war nochmal 10-15m hinter einer Linkskurve Richtung Schießstand. Da ich noch immer vorne lag war die letzte taktische Entscheidung des Rennens diese Kurve „nicht optimal“ zu laufen. Genau so viel Platz innen frei lassen, dass niemand durch passt, aber maximal viel um außen vorbei zu müssen. Am Ende war das egal. Ich brachte es über die Linie und hatte souveräne 0,7 Sekunden Vorsprung. Wie man ein so souveränes Rennen am Ende noch so in den Sand setzen und dann aber trotzdem noch gewinnen kann geht wird mich noch eine Weile drüber grübeln, auf jeden Fall aber positiv daran erinnern lassen! Ich kann aus eigener Kraft gewinnen. Soviel steht jetzt fest, in der Ergebnisliste steht es ganz offiziell. Meine Laufform ist top, auch wenn die letzten Wochen gar nicht mal wirklich gut trainiert waren. Es ist hoffentlich noch ein bisschen Luft. Die Gesamtzeit am Ende von unter 12 Minuten ist mega und durch das Schießen noch nichtmal das Limit – auch das ist eine Sache die mich richtig positiv auf den Rest der Saison blicken lässt!
Weiter geht es jetzt erstmal mit Urlaub. Dann folgt im Juni schon die Deutsche Meisterschaft Biathle / Triathle, dann die EM Biathle / Triathle / Laser-Run. Es geht also Schlag auf Schlag weiter! 🙂