Stadtlauf Schwabach 2019

Zwei Wochen ist der Seenlandmarathon nun vorüber, die Beine sind wieder hergestellt und der Heimatlauf steht an. Nicht der Stadtlauf in Nürnberg, den ich auch dieses Jahr wieder erfolgreich vermieden habe :), sondern wie in jedem Jahr die Goldenen Meilen von Schwabach. Ich habe hier nun ja mittlerweile alle Strecken mal ausprobiert (incl. diverser Varianten des Bambinilaufs! 😉 ), so kurz nach dem Marathon ist aber die einzige logische Strecke der Hobbylauf. Ich habe Bock, ich hoffe die Beine fühlen sich nicht nur gut an, sondern sind es auch – dann wird es gut!

Neu ist auf jeden Fall die Strecke. Statt wie bisher vom Marktplatz in Richtung oberer Eisdiele zu rennen (ja, in Schwabach gibt man die Richtung vom Marktplatz weg in „obere“, „untere“ oder „mittlere“ Eisdiele an, die vierte Himmelsrichtung ist „Aslan Döner“ 😀 … der mittlerweile aber gar nicht mehr so heißt), geht es an der mittleren Eisdiele vorbei über die Fleischbrücke, in die Bachgasse, kurzer Pizzastop beim Luigi und weiter auf die bisherige Strecke. Das hat den Vorteil, dass man sich nicht mit den Halbmarathonis die gerade finishen und/oder späteren Startern in die Quere kommt. Zumindest denke ich das und ich finde den Plan ziemlich gut!

Da Schwabach gerade auf dem 5er eine sehr anspruchsvolle Strecke ist (es geht zu über 50% hoch oder runter) verkneife ich mir mal A, B und C Ziele. Stattdessen habe ich mir die Ergebnislisten der letzten Jahre angesehen und denke, ich sollte vorne ein Wörtchen mitreden können – natürlich abhängig davon, wer denn noch so an der Startlinie steht und wie die Beine am Ende tatsächlich sein werden. Daher plane ich diesmal anders und habe mir eine Renntaktik zurecht gelegt. Diese ist relativ simpel aufgebaut: Ich laufe gut die erste Hälfte vorne mit, versuche dabei nicht zu überziehen und einfach gut den Berg hoch zur „Schottermeile“ zu kommen. Im Downhill lasse ich laufen und hoffe dann in der Position zu sein im folgenden flachen Stück davon zu ziehen. Im besten Fall klappt das und ich halte den Vorsprung bis ins Ziel. Klingt ganz easy eigentlich, oder? 😀 Schauen wir mal – im Zweifel lässt sich der Plan auch auf jeder beliebigen Position und auch ohne einen Konkurrenten an meiner Seite anwenden.

Also, raus gehen, Spaß haben! Die Wetter-App sagt es könnte nass und kalt werden am Sonntag, aber das ist ok. Schön wäre, wenn es nicht windig ist, aber auch damit würde ich klar kommen!

 

RACEDAY!

 

Nass wurde es nicht, dafür (sehr) kalt! Wir machten uns gleich in der Früh auf nach Schwabach, da die Mädels den ersten Lauf des Tages absolvierten. Um 9:50 Uhr war Start für die Beiden, wir wollten so um 9:30 Uhr vor Ort sein, waren aber wieder so früh fertig, dass wir bereits um kurz nach 9 unser Auto in Schwabach abstellten, zur Startnummernausgabe gingen und eine halbe Stunde vor Start fertig waren. Wir vertrieben uns die Zeit mit Enten angeln, Glücksrad drehen und was es noch so alles gab. Rechtzeitig vor dem Start gingen wir in den Startblock, machten beim rum hopsen mit und schwupp – ging es auch schon los! Die neue Streckenführung war am Start vielleicht etwas schwierig für die Kleinen, da es direkt auf Kopfsteinpflaster bergab ging und sie da am Start ordentlich Tempo drauf bekommen. Es ging aber soweit ich gesehen habe alles gut. K2 düste uns davon, ich blieb bei K3 und wir machten den Abschluss des Laufs. Das war klar, schließlich musste ich sie zwei Jahre älter schummeln, sonst wäre sie nicht durch die Onlineanmeldung gekommen… so ein Quatsch, sie lies letztes Jahr ja auch schon mit… Die Kleine lief ganz tapfer an meiner Seite – ich weiß nicht ob die anderen wirklich alle mindestens zwei Jahre älter waren als sie – aber das Ende des restlichen Feldes hatten wir immer gut im Blick. Als es den Spitalberg hoch ging legten wir den Wandergang ein – wie es erfahrene Läuferinnen halt so machen 🙂 – und oben angekommen ging es wieder mit Tempo ins Ziel! Medaille und Banane waren wohl verdient!

Nach den Mädels waren die Bambinijungs dran, danach starteten die Halbmarathonis mit Roland, Benni und seinem Bruder Thomas, sowie kurz darauf die Halbmarathonstaffeln. Die Wartezeit war entsprechend kurz, dann war auch schon der Große im Kinderlauf dran. Auch hier wieder zuerst die Mädels, dann die Jungs. Er war diesmal erstmals im Kinderlauf, hatte somit 1200m und eine neue Strecke zu laufen, machte seine Sache aber auch super und kam zufrieden im Ziel an. Nun war die Wartezeit etwas länger und wir flüchteten vor der Kälte in ein Café. Dort nutzte ich dann auch gleich die Toilette um mich umzuziehen. Pünktlich zum Finish der ersten Halbmarathonis machte ich mich auf zum WarmUp, drehte ein paar Meter durch die Stadt und war zum Zieleinlauf von Roland wieder zurück. Er war in sehr starken 1h 20 im Ziel! Kurz danach kamen Thomas (1h 22) und Benni rein (1h 25), da war ich aber schon im Startblock.

Der Plan stand und los ging’s!

Die ersten Meter hielt ich mich wie geplant in der Spitzengruppe. Nach der Bachgasse ging es kurz durch eine Baustelle – da war es zwar etwas eng und uneben, es störte aber nicht weiter und alles ging gut hier vorne. Das Tempo war sehr ordentlich und es ging das erste Mal etwas hoch. Ich hatte schon zu tun dran zu bleiben und war ungefähr an Fünfter Position.

 

Bis zum Anstieg hinter dem Krankenhaus machte ich einen Platz gut, der erste Kilometer war geschafft, ich musste aber nach vorne schon eine kleine Lücke lassen. Diese wuchs während des Anstiegs bis Kilometer 2,5 etwas an. Zu den ersten Beiden Plätzen ein bisschen mehr als zum Dritten, aber mehr als Abstand halten war nicht drin – ich kam nicht näher ran, obwohl ich den Berg ziemlich gut hoch kam. Kurz nach Kilometer 2 stand Alex mit seinem K1 an der Strecke und hat mich angefeuert – sehr geil, danke!

   

Ich war enorm froh als ich hier oben war – der Anstieg ist schon brutal, wenn man ihn am Limit läuft. Ich bin ihn wie ich nachher gesehen habe erstmals in einer Sub4 rauf geschossen – das geht definitiv an die Körner! Was man rauf rennt darf man auf einem Rundkurs aber auch wieder runter … leider ging es steiler runter als rauf und verlorene Kraft holt man nicht mehr rein 😉 Trotzdem versuchte ich eine gute Mischung aus Tempo machen, vielleicht nach vorne etwas aufholen und trotzdem etwas Kraft sparen. Ich glaube das gelang mir auch ganz gut, trotzdem blieb die Lücke weiterhin konstant. Nach dem Downhill ging es zurück Richtung start. Die 3km waren geschafft, nach hinten war eine große Lücke, aber auch nach vorne konnte ich nicht aufholen. Ich vermutete zwar, dass der Drittplatzierte schon auch zu kämpfen hatte, da er sich öfter mal umsah, aber ich kam nicht ran. Es kam auch noch Gegenwind dazu, das machte die ganze Sache auch nicht leichter. Jetzt waren auch Halbmarathonis mit auf der Strecke, aber das war kein Problem. Als wir an der Stelle waren wo wir vorher den Berg hoch gingen und es jetzt rechts weg zurück zum Ziel ging war mir klar, dass es nach vorne nichts mehr werden wird. Ich kam nicht ran, lief aber schon am Limit. Der Abstand war 100-200m, eigentlich nicht viel, aber wenn man sie aufholen muss schon eine Menge. Ich wollte trotzdem ordentlich zu Ende laufen, aber wie jedes Jahr zieht mir das Stück zwischen der Holzbrücke, vorbei am Jugendzentrum und der Spitalkirche und dann den Spitalberghoch hoch den letzten Zahn. Durch die enge 90 Grad Kurve am Anfang und den minimalen Anstieg danach schaffe ich es nie nochmal das vorherige Tempo aufzunehmen. Ich kämpfte mich trotzdem durch, kam den Berg ganz ok hoch und zog zumindest nochmal halbwegs ordentlich den Zielsprint an.

Ich war drin, deutlich Sub20 (Offiziell 19:22) auf 5,3 anspruchsvollen Kilometern – sehr geil! (Runalyze-Link)

Ich hatte auch noch die leise Hoffnung AK-Dritter zu werden, wenn vielleicht einer der Drei vor mir ein Jugendläufer ist, aber leider waren alles schon „alte Säcke“ wie ich 😉

Kleiner „Fun-Fact“ am Rande: Mit dieser Zeit wäre ich in allen Jahren zuvor (zu denen auch Ergebnisse vorliegen) Zweiter geworden, einmal sogar Erster. Aber gut, so ist es. Mit dem vierten Platz habe ich dieses Jahr ja schon etwas Erfahrung gesammelt und da die Zeit mehr als gut ausgefallen ist bin ich trotzdem absolut zufrieden. Die Drei vorne waren einfach enorm stark und es war ja jetzt auch nicht so, dass ich irgendwas verschenkt habe – die halbe Minute war auf keinen Fall drin 😉

 

Ein paar Statistiken noch am Rande:

  • AvgHF: 94%
  • MaxHF: 99%
    • –> Ich bin wirklich am Limit gelaufen 😉
  • AvgPace: 3:42min/km
  • besonders freue ich mich auch das Strava Segment „Krankenhausberg“ (etwas über 1km mit >30HM) in einer Sub4-Pace gelaufen zu sein!

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