Winterwaldlauf Erlangen 2023 – 5km

Lange ist es her, seit dem letzten Rennbericht. Die Winterpause hatte mich fest im Griff und ich hatte entweder nicht die Motivation, oder war gesundheitlich nicht in der Verfassung an einer Startlinie zu stehen. So war der Abschied vom Tiergartenlauf in Nürnberg tatsächlich die letzte Laufveranstaltung, an der ich teilgenommen habe und auch davor ist – irgendwas war die letzten Jahre – kein Lauf in den Büchern. Und auch dieses Mal stand der Start bis kurz vor knapp auf der Kippe… Ich hatte die letzten Wochen einen Trainingsplan absolviert, der mich in Richtung einer 17:30 auf 5km hätte bringen sollen. Eine Erkältung während des Plans warf mich kurz zurück und am Ende musste ich – als einzigen Lauf des kompletten Plans – den finalen 5er zur Bestätigung der Zeit abbrechen, dennoch hat mich das Ganze definitiv nach vorne gebracht. Zwischen Planende und abgebrochenem Lauf war lag noch eine Woche bis es nach Erlangen zum Winterwaldlauf ging.

In der Woche selbst ging nicht sonderlich viel (der Alltag grätschte dazwischen) und pünktlich zum Wochenende war auch das Wetter beschi…bescheiden. Zu allem Überfluss wachte ich am Vortag mit einem roten, juckenden Auge auf. Bindehautentzündung? Keine Ahnung, hatte ich noch nie, ich glaube aber schon. Na toll – der nächste „DNS“ auf der Liste? Ich wackelte also zur Apotheke und bekam Augentropfen. Dr. Google verriet: außer Chlorwasser ist Sport ok – also war der Plan: schauen, ob die Tropfen was bringen und dann halt mal sehen. Ideal ist anders, aber mei, was soll’s. Nachdem aufgrund der Strecke – gerade bei dem Wetter – eh schon klar war, dass die angepeilte Zeit des 5k Plans nicht erreichbar sein würde sorgte diese Einschränkung noch dafür, dass ich gänzlich ohne Ziel nach Erlangen fuhr. Also: Spaß wollte ich haben und mal schauen was so im Feld geht – da ziemlich viele verschieden Wettbewerbe ausgeschrieben (zwei Trailläufe, der „normale“ 10er als Mittelfränkische Meisterschaft (glaube ich)) waren, spekulierte ich in Gedanken schon, dass sich die Schnellen gut verteilen könnten und platzierungstechnisch vielleicht was gehen könnte.

Vor Ort angekommen war alles total entspannt: rechtzeitig vor Ort ging’s direkt zur Startnummernausgabe. Statt zur Strecke kehrten wir aufgrund eines Regenschauers wieder um und warteten erstmal indoor, bis zumindest von oben wieder alles trocken war. Danach konnten die Kids zum Spielplatz beim Startbereich, ich mich kurz einlaufen um die Streckenbeschaffenheit zu checken (Pfützen und ein bisschen Matsch – yay! ;)) und dann ging es auch schon in den Startbereich. Auch hier alles entspannt, ich kam problemlos vorne rein, obwohl der Bereich schon gut gefüllt war (ich Dödel hatte auf das falsche Startbanner geschaut und dachte es wäre noch gar nix los ;)) und kurz darauf ging es auch schon los! Die ersten paar Reihen (12 Leute?) stapften ziemlich zügig vorne weg und ich mitten drin. Ich wollte hier einfach dran bleiben ohne groß über irgendwas nachzudenken. Das klappte, ich arbeitete mich leicht nach vorne um keine Lücken entstehen zu lassen und war irgendwann an vierter Position mit einer kleinen Lücke nach vorne (5m? 10m?) und keinem Plan was hinter mir los war. Das Tempo war ordentlich und nicht mehr wirklich im Wohlfühlbereich. Es geht minimal hoch – was man während des Laufs gar nicht so wahrnimmt, was aber trotzdem Kraft kostet. Genauso wie der nasse Waldboden. Er war zwar fest und gut zu Laufen – nur in den Kurven etwas matschig und rutschig – aber auch auf den Seiten teilweise ganz schön abfallend. Wie gesagt – kein großes Problem, aber auch so Kleinigkeiten summieren sich irgendwie auf.

Naja, ich lief also auf dem vierten Platz mit kleinem Abstand nach vorne, der sich bis ungefähr Kilometer 2 nicht groß änderte dahin und stand vor der Frage was tun. Lücke zu laufen? Abstand halten und sehen was passiert? Der „undankbare vierte Platz“ klingt erstmal nach einem „na klar – zu laufen! Was soll die Frage?!“ aber dazu sei gesagt, dass in diesem Lauf der Jugendlauf integriert war. ich war mir ziemlich sicher, dass vorne sicher ein oder zwei U18 Läufer waren. Und, naja, was soll ich sagen…. vollkommen egal wie sehr ich zulaufen wollte – es hätte nicht geklappt 😉 Vielleicht kennt ihr das: die Lücke ist sowas von klein, aber man ist einfach nicht in der Lage das Ding zu schließen ohne sich völlig abzuschießen. Ich lief absolut am, wenn nicht eh schon über dem Limit für diesen Tag und es ging einfach nicht mehr. Über den folgenden Kilometer wurde die Lücke dann auch immer ein wenig größer statt kleiner. zumindest war nach der Hälfte des Rennens das Problem mit dem aufwärts laufen erledigt – statt minimal hoch ging es minimal runter. Yay! 🙂 ich richtete mich also auf meinem Platz ein, schaute den Jungs vor mir beim von mir weg rennen zu und war ziemlich komfortabel auf meinem Platz. Auch wenn ich versuchte weiter am Limit zu laufen merkte ich schon, dass ich bei weitem nicht mehr die Pace hatte die ich wollte. Der Anfang war zu schnell, die Strecke zu anspruchsvoll und ich nicht wirklich bei 100%. Dennoch – und da war ich mit mir auch während des Laufs zufrieden – war ich wieder auf dem Optimum für den Tag unterwegs, trotz aller Umstände und auch den Rennverlauf. Ich habe es am Anfang versucht, hinten raus war die Konkurrenz einfach zu gut, also lief ich für mich bestmöglich zu Ende. Das Ende war gefühlt in Sicht, aber der Lauf hatte noch ein Brett übrig. Kommt man aus dem Wald heraus geht es auf dem knappen letzten Kilometer nochmal um die „Startwiese“ herum. Das Problem? Gegenwind. Und das nicht zu knapp! Das hätte ich wirklich nicht mehr gebraucht und entsprechend zerstört war ich dann auch im Ziel. 18:32min – Jawollo! Das war doch ordentlich! Es reichte für Platz 4 gesamt und Platz 2 bei den „alten Männern“! Souverän gewonnen hat es ein U16 Athlet, der gelegentlich im Fünfkampf dabei ist, sich aber (anscheinend absolut zurecht ;)) auf die Leichtathletik fokussiert.

Nachdem beim „Hobbylauf“ nur der erste Platz geehrt wird ging’s im Anschluss direkt nach Hause – da waren wir alle gar nicht böse drum 🙂

Bis zum nächsten Wettbewerb dauert es auch gar nicht mehr so lange: die Bayrische Meisterschaft im Modernen Fünfkampf steht Ende April an – leider zeitgleich mit dem Panoramalauf Wendelstein und dem Krenlauf Baiersdorf. Einen von beiden hätte ich sonst gemacht, aber gut – es werden sich noch Läufe dieses Jahr finden 🙂

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