Ich habe es ja schon mehrmals (beiläufig) erwähnt: auch 2016 steht bei mir wieder ein Triathlon auf dem Zettel. Nachdem meine Prämiere 2015 direkt über die Olympische Distanz (1,5km schwimmen, 42km auf dem Rad und 10km laufen) ging war das auch diesmal wieder der Fall, allerdings nicht komplett sondern als Läufer in einer Staffel!
Das „Team Vilshof“ startet als Familien- und Freundestaffel seit einigen Jahren mit mehreren Staffeln (oder auch Einzelstartern – nach Lust und Laune) beim Kallmünzer Triathlon. Ich bin dieses Jahr als Schwangerschaftsvertretung so rein gerutscht – das traf sich ganz gut, da ich seit letztem Jahr immer noch kein Budget für ein Rennrad gefunden habe (auch wenn mich mein Leihrad vom letzten Jahr neulich im triathlon.de Shop meines Vertrauens angelächelt hat :)) und noch weniger Zeit für Schwimm- / Radtraining gehabt hätte. Dafür läuft’s ja gerade ganz gut 🙂
Vor dem Wettkampf
Vor dem Wettkampf sind wir die rund 100km zum Vilshof gefahren um uns mit den anderen zu treffen. Wir waren tiefenentspannt – als Läufer hat man jetzt nicht so den riesen Stress, alle anderen die da waren waren fleißig mit umziehen und Rad klar machen beschäftigt. Wir haben noch alle Rucksäcke ins Auto geschmissen und sind Richtung Kallmünz gefahren, während die anderen mit dem Rad nach gekommen sind. Ein paar Minuten später – nach einem Zwischenstopp im Discounter samt Bäcker für ein paar Getränke und Brezen, sowie einer kurzen Wanderung vom Parkplatz zum Check-In-Bereich sind die anderen auch wieder zu uns gestoßen. Die Kids haben die Hüpfburg entdeckt und waren den größten Teil des restlichen Tages dort gut aufgeräumt 😉
Ich bin mit den anderen in die Wechselzone – einmal um mich zu orientieren (wo geht’s rein, wo raus), den anderen beim „arbeiten“ und nervös werden zuzusehen und natürlich um der Wettkampfbesprechung zu lauschen.
Kurz nachdem die Wettkampfbesprechung vorbei war brachen die Schwimmer auf zum Schwimmstart, so ziemlich alle anderen sind zur Brücke um dem Start zuzusehen.
Geschwommen wurde eine Wendepunktstrecke in der Naab 750m gegen den Strom und 750m wieder zurück. Unsere Staffelschwimmzeit waren angepeilte 35 Minuten, die Radzeit – wenn es perfekt läuft 1h20 – ich hatte also reichlich Zeit.
Mit den Kids verfolgten wir also den Start von der Brücke aus und machten uns dann relativ schnell wieder auf in Richtung Hüpfburg und Wechselzone. Ich habe mir schnell eine Bratwurstsemmel rein geworfen und schon waren die Spitzenathleten ebenfalls da und wir beobachteten die nun stattfindenden Wechsel bis unsere Staffeln auch durch waren. Oli wollte dann noch den Start der Jedermann-Distanz (750m/21km/5km) ansehen und ich bin mit ihn wieder zur Brücke. Das war mittlerweile gar nicht so einfach, da man sowohl den Anfang der Radstrecke als auch den Weg vom Wasserausstieg zur Wechselzone kreuzen musste, was beim Fluss an Athleten gar nicht so leicht möglich war 🙂
Die Jedermann-Distanz startete 45 Minuten nach der Kurzdistanz. Als sich die Starter schon im Wasser befanden und darauf warteten los geschickt zu werden waren die letzten 4 Starter den Kurzdistanz immer noch auf der Schwimmstrecke, als die „Jedermänner“ schon unterwegs waren immer noch zwei:
Die Nachzügler wurden von den Zuschauern genauso gefeiert wie die Spitzenathleten – das war klasse! Und tatsächlich ist deren Leistung wohl auch irgendwie genauso stark einzuschätzen wie die derer, die viel mehr Zeit ins Training investieren (können)!
Wir beobachteten die Schwimmer noch bis die Ersten wieder aus dem Wasser stiegen und machten uns dann auf den Weg zurück, hielten allerdings immer wieder an um die Athleten im Transferbereich, bzw auf den ersten Radmetern zu beobachten. Als die ersten Athleten dann wieder vom Rad kamen und mit dem Lauf begannen war es für mich auch mal an der Zeit mich umzuziehen. Spektakulär war das natürlich nicht – ich war heute im von Oli gewählten „Kanarienvogeloutfit“ unterwegs: neongelb – blau – neongelb 🙂 Noch kurz aufs Klo und dann ab in die Wechselzone zu den anderen Staffelläufern.
Der Lauf
Vielleicht fällt es auf: WarmUp gab es (wieder) nicht. Das ist auch irgendwie schwierig wenn man keine Ahnung hat wann es eigentlich los geht. In der Wechselzone wird mann dann auch als Läufer hibbelig, bzw schaukelt sich mit den anderen irgendwie hoch, da alle drin stehen und mit den Hufen scharren. Eine „unserer“ Staffeln war unterwegs, da durfte auch ich endlich ins Rennen eingreifen – zumindest fast: erstmal Transponder UND Startnummer übergeben und befestigen…bekommt bei anderen Staffeln nicht jeder seine eigene Nummer? Naja, egal, es ging ganz flott. Ich habe meine Uhr gleich gestartet – die „offizielle“ Zeitmessung für den Laufabschnitt begann am Eingang der Wechselzone – und bin auf die Strecke.
Angepeilt habe ich ne forsche Sub40, die Strecke wurde mir als „naja, ist ein Radweg…eigentlich ziemlich flach, also Berge sind keine drin“ beschrieben. Also ab dafür! Läufer einer Staffel zu sein ist toll und blöd zugleich: Toll, weil man ständig nur am überholen ist und Triathleten nicht nebeneinander laufen um zu ratschen – man kommt also gut vorbei. Außerdem waren auf der Strecke vier(!) Verpflegungspunkte die man jeweils zwei mal angelaufen ist – alle mit Iso, Cola, Wasser und Schwämmen. Blöd aber, weil man völlig alleine sein Tempo läuft und aufpassen muss weder zu schnell noch zu langsam zu sein.
Ich lief also vor mich hin, immer wieder die Uhr im Blick, und versuchte mein Tempo so gut es ging durch zu bringen. Das war gar nicht so einfach, da die Wendepunktstrecke auf dem Hinweg quasi nur bergauf ging. Aber: was man auf so einem Kurs hoch rennt, darf man kurz danach auch wieder runter. Dass es laut runalyze schlussendlich 246HM(!) waren und somit rund 80 mehr als beim Tiergartenlauf letzte Woche hat mich dann aber extrem überrascht! Ich hielt mein Tempo ziemlich gut (immer irgendwas zwischen 4:00 und 4:05) – mit dem Wissen um die Höhenmeter kann das Wörtchen „ziemlich“ auch gerne durch „sensationell“ o.ä. ersetzt werden, nur der 5. Kilometer war dann in Summe zu viel bergauf um das Tempo beizubehalten. Ob das aber wirklich 4:25 waren oder ob da die Wende mit drin war diese die Uhr etwas verwirrt hat muss ich noch heraus finden, genauso welche HM Anzahl denn jetzt stimmt. Aber wie auch immer: zurück ging es mit 3:55 wie unterwegs geplant schneller – ging ja auch bergab 🙂 – sodass ich selbst gestoppt bei 39:50 im Ziel war! Offiziell waren es incl. Wechsel 40:19 und die drittbeste Staffellaufzeit!
Die Zielverpflegung war Triathlonmäßig ausgerichtet: Wasser, Iso, Cola, alk-freies Bier, Kuchen, Nüsse, Kekse, Schmalzbrot, Nutellabrot, Gummibärchen… Hammer!
Summa sumarum bleibe ich Zahlenmäßig leicht verwirrt zurück (Distanz & Höhenmeter), gefühlsmäßig lief es aber perfekt von Anfang bis Ende. Ich habe während des Laufs mehrmals darüber nachgedacht, wie man sich als „Voll-Triathlet“, der sich über die Strecke kämpft, so fühlt, wenn einer locker flockig an einem vorbei gerannt kommt – ob das frustrierend ist. Schlussendlich denke ich, dass jeder mit sich selbst in dieser Rennphase so beschäftigt ist, dass ich mir darüber keine Gedanken machen muss, außerdem ist man de facto ja kein „direkter Konkurrent“.
Zahlen Zahlen Zahlen!
Wie immer an dieser Stelle noch ein paar Bilder aus der Statistik-Ecke … sie sollten ziemlich selbsterklärend sein:
Korrigiertes Höhenmeter-Profil von runalyze:
…“original“-Höhenmeterprofil meiner Polar V800: