Virtual Runs – Teil 1

Lange ist es her, seitdem es die letzten Neuigkeiten hier im Blog gab. Corona sorgt weiterhin verständlicherweise für Einschränkungen im Sportbetrieb, sodass seit März kein Wettkampf stattfinden konnte. Alle Events – mit Ausnahme des Altmühltrail im Oktober – zu denen ich gemeldet war wurden zwischenzeitlich abgesagt, oder auf 2021 verschoben. Nach langem hin und her steht ja mittlerweile mein Zwift-Setup und ich habe mich voll und ganz auf das Training konzentriert. Und wie. Eigentlich dachte ich ja ursprünglich ich ersetze einfach den ein oder anderen Lauf durch die ein oder andere Radfahrt, aber durch den #Coronathon hat es sich dann irgendwie so entwickelt, dass es eher ein „zusätzlich zu den Läufen mache ich noch die ein oder andere Radfahrt“ wurde. So kam es dann, dass ich im April und Mai neben den minimum 50 Kilometern pro Woche auf den Beinen noch einen Haufen Kilometer im Sattel verbuchen konnte. Um genau zu sein:

April: 24 Läufe mit insgesamt 282,88 km (23h 37:42min) und dazu 22 Radeinheiten mit 556,61km (19h 02:19min)

Mai: 19 Läufe mit insgesamt 258,98 km (22h 00:19 min) und dazu 40(!) Radeinheiten mit 964,60 km (1d 08h 21:29min)

Es ist offnsichtlich etwas auf dem Trainer eskaliert, aber es macht mir auch unglaublich Spaß auf dem Ding zu sitzen. Da ich mittlerweile die beiden Rollen zu einer kombinieren konnte und Chrissy somit nun zeitgleich fahren kann ist es auch nicht ganz die „ego-Zeit“ wie beim Laufen, auch wenn einige Radfahrten – wie nahezu alle Läufe – zu Zeiten stattfanden, als der Rest der Family noch friedlich im Bett schlummerte. Natürlich zahlt man irgendwo auch einen Preis dafür und so war es bei mir der, dass die eh schon spärlich gesähten Tempo-Lauf-Einheiten einfach belastungstechnisch nicht mehr wirklich möglich waren. Ich habe so gut wie alle Läufe nahezu komplett im Grundlagenbereich gemacht – das ein oder andere Strava Segment bildete hier die Ausnahme und eine gerne eingebaute Tempospitze.

Am Rad suche ich noch nach einem ordentlichen Trainingstempo. Ich neige hier noch gerne zur Eskalation … aber ok, beim Spaß geht es dann schon mal mit einem durch 🙂 Mittlerweile habe ich das aber auch besser im Griff. Letztens habe ich einen Ramp Test gefahren und mir das Ergebnis in den Rechner der Triathlon Crew Cologne geklopft um eine passende Orientierung zu haben – wahrscheinlich werde ich zukünftig ein paar Workouts zu Grunde legen, damit der Trainer die Steuerung übernimmt und ich nicht bergauf zu wild rein trete. Schließlich ist das Ding ja dafür gebaut. Als kurzes Zwischenfazit: Das ungeplante Upgrade auf den Tacx Flux S hat sich definitiv schon bezahlt gemacht, die Rolle zickt das ein oder andere Mal, während ich mit dem Trainer fast keine Probleme habe!

Aber eigentlich soll es hier ja um was ganz anderes gehen… Die Wettkampflose Zeit ist irgendwie doof. Es gab zwar das ein oder andere Event von runalyze oder dem laufendentdecken Podcast, aber was will man eigentlich wirklich, wenn man an einem Lauf teilnimmt?? Klar: Eine Medaille! Sind wir doch mal ehrlich, einzig und alleine darum geht es 😉 Also habe ich mich in diesem Internet einmal umgesehen und einige virtuelle Läufe gefunden, die einem ein fast normales Wettkampferlebnis bieten. Nur ohne Menschen. Der Ablauf ist bei allen mehr oder weniger gleich: an einem bestimmten Tag (oder einem festgelegten Zeitraum) läuft man eine Strecke zu der man sich vorher angemeldet hat (bzw. kann aus verschiedenen Wählen) und bekommt die Sachen einfach zugeschickt. Manchmal als richtiges kleines „Startpaket“, manchmal einfach eine Startnummer und Medaille. Oder man bekommt die Medaille hinterher, wenn man sein „Finish“ nachgewiesen hat. Wie auch immer: man sucht sich eine Strecke aus, läuft diese, trackt die Strecke und lädt das Ergebnis im Portal hoch. Fertig. Gemeldet habe ich mich (vorerst ;)) zu diesen Läufen:

7.6.2020: 5k „Virtual Family Run“ (Seite gibt’s schon nicht mehr, Verweis auf den Dritten am 16.8.2020)

5.6.-10.6.2020: 5k „World Ocean Run 2020“ (link zur Ergebnisliste)

14.6.2020: 10k? „Gorch-Fock-Lauf

5.7.2020: M „Rom

2.8.2020: HM „Olympic Spirit – Tokyo

30.8.2020: HM „Athen

1.11.2020: HM „New York

15.11.2020: HM „Berlin

(kein fester Termin): „Early Bird Run

Achjaaaa und auch noch hier (vor Allem für die Kids) medalmad.com/medalmad-virtu… Und hier als etwas anderes Format: The Appalachian Trail Virtual Challenge und die Alps to Ocean Virtual Challenge.

 

Phew. In diesem Beitrag soll es jetzt erstmal nur um die Events im Juni und Juli – vom Family Run bis zum Rom Marathon gehen.

Und während ich so schreibe kommen noch ein paar dazu 😉

Von iRunFar.com die „to the moon“-Challenge. Vom 29.06. bis 05.07. werden Meilen gesammelt um dann in Summe die Distanz Erde-Mond geschafft zu haben.

Vom „Nationalen Centrum für Tumorerkarankung“ Heidelberg ein Spendenlauf für die Krebsforschung. Am Wochenende 26.06.-28.06. wird für jeden gelaufenen Kilometer 0,5€ von den Sponsoren gespendet.

 

Virtual Run #1: 7.6.2020: Family Run 5k

Der erste Virtual Run verlief entspannt. Bei furchtbarem Wetter gingen vormittags K1, Chrissy und ich zusammen auf eine 5km Runde. Es regnete durchgehend, der Boden war matschig, K1 wollte durch den Wald rennen. Na klar 🙂 Anfangs durfte er auch noch die Strecke bestimmen, da es nach einem Kilometer aber so nass wurde, dass ich nur noch am Springen war um den Pfützen auszuweichen haben wir das lieber sein lassen und die Route auf die Straßen umgeplant. Es war ganz schön hügelig aber wir zogen den Lauf trotz der Bedingungen tapfer durch! Nach einer guten halben Stunden (wir einigten uns auf die gemittelten 34:34min, da jede Uhr etwas anders gestartet und gestoppt wurde) waren die 5km eingetütet und die Dusche willkommen 🙂

Mit den Mädels ging es am Nachmittag nochmal raus: der Regen hatte zwischenzeitlich aufgehört. Chrissy mit K3 für 500m, ich mit K2 für 1200m. Auch die Mädels hatten Spaß und absolvierten fleißig ihre Strecken. Die beiden waren vorher bereits für ihre Einhornchallenge ein paar mal unterwegs und somit voll im Saft, hatten also keinerlei Probleme mit der Distanz. Leider müssen wir noch etwas auf unsere Medaillen warten.

<UPDATE: Die Siegerehrung – alle sind in ihren Altersklassen SiegerInnen in der Familienwertung geworden 😀 – fand mittlerweile statt>

 

Virtual Run #2: 8.6.2020: World Ocean Run 5k

Nächster Tag, nächster Lauf! Diesmal war das Ziel: All out. Durch den Coronathon bin ich in einer durchgehenden Belastung, kaum Tempotraining (abgesehen vom Rad), sondern viel Grundlagenausdauer. Ob da wirklich was drin ist? Keine Ahnung, ich wollte es drauf ankommen lassen. K1 wollte auch nochmal ran – allerdings war er nicht für den Lauf registriert, also wirklich just 4 fun. Beim Virtual Run ist ja immer die Frage: wo läuft man eigentlich? Da ich das hier wirklich als Wettkampf angesehen hatte fiel die Entscheidung im Vorfeld: Ich gehe auf die Bahn. Alles andere stellt im Nachhinein immer die Frage nach der GPS Genauigkeit und somit der „Qualität“ der Messung und somit der Zeit. Außerdem braucht man sich so schon keine Gedanken um den Streckenverlauf zu machen – außer vielleicht ob man ausnahmsweise mal im Uhrzeigersinn läuft 😉

Das Wetter war seit dem Mittag am Vortag gut – also trocken von oben, die „Umgebung“ (Wiesen, Waldboden, teilweise Straßen usw.) waren noch feucht / nass. Die Temperaturen lagen so um die 16 Grad, kaum Wind – nahezu perfekt also! Den Wecker hatte ich auf 7 Uhr gestellt um mir noch ein kleines Frühstück zu genehmigen. Sonst laufe ich Morgens ja immer ohne irgendwas, diesmal gab es noch ein Erdnussbutter- und ein Honigtoast, packte mein Zeug, zog mich an und war startklar. K1 war auch bereit und wir machten uns um kurz vor 9 auf den Weg zum Sportplatz. Ich nutzte den Weg zum Einlaufen, der Große radelte hin. Ehrenamt zahlt sich auch mal aus – als Fußballtrainer habe ich einen Schlüssel zum Gelände, sonst wäre der Plan hier bereits gescheitert 😉 Die letzten Vorbereitungen liefen, noch einmal halb um die Bahn und – weil 5000m grob geschätzt 12,5 Runden entsprechen sollten machte ich mich am gegenüberliegenden Ende bereit. K1 startete bereits an der Ziellinie und schwupp waren wir ohne groß nachzudenken auf dem Weg.

Ich ließ einfach laufen ohne groß auf irgendwas zu achten. Die Runden flogen dahin, nach 1000m blickte ich kurz auf die Uhr – die Distanz passte grob (70m zu viel, zum Upload darf es für die Wertung am Ende nur nicht weniger als 5,00km sein) und das Tempo war sehr ordentlich. Ab jetzt hieß es: einfach schauen, ob es so durch geht. Ein paar mal überholte ich K1, gelegentlich musste ich kontrollieren, ob meine gezählte Rundenzahl mit der Distanz übereinstimmt und ab rund 3km musste ich ordentlich die Zähne zusammen beißen. Egal welche Distanz – zwischen 60 und 80% der Strecke habe ich immer Probleme. Davor geht es noch leicht, am Ende, wenn das Ziel „in Sicht“ ist kann ich mich auch nochmal Pushen, aber irgendwo in diesem Bereich ist es gefühlt immer am härtesten. Vor der letzten Runde nochmal ein Blick auf die Uhr: Ja, es ist die letzte und: „WOAH, DAS WIRD NE ZEIT!!“. Ich war zwar absolut nicht mehr in der Lage zu überschlagen wie schnell es werden würde, aber es würde sogar eine PB werden, wenn’s mich nicht noch irgendwie hin knallt. Also: Durchpowern! Auf der Zielgeraden hatte ich nochmal die Uhr im Blick (Distanz!) musste aber nichtmal eine Runde klicken beim Übertreten der Ziellinie, da ich exakt bei 5,00km auf der Uhr auch in der Realität im Ziel war. Die Zeit waren am Ende unfassbare 16:52! Die alte Bestzeit (18:00 beim Krenlauf in Baiersdorf) mal um über eine Minute gedrückt. Krass. Wo das her kam kann ich mir auch Wochen danach nicht erklären. Ich hätte mit 18:30 gerechnet. Bestenfalls. Aber das war der Hammer!

Ich pustete kräftig durch und schaute dann K1 auf seinen letzten Runden zu. Da ich ihn nicht stören wollte lief ich ihm zum Auslaufen hinterher, drehte dann rum und kam ihm so entgegen, dass ich ihn die letzten 100m begleiten konnte. Festhalten, seine Uhr stoppte bei phänomenalen 24:40!! Quasi aus dem Stand deutlich unter 5:00min/km auf dem 5er, ich glaub ich spinn!

Höchst zufrieden machten wir uns beide auf den Heimweg. Schade, dass er jetzt keine „Erinnerungsmedaille“ dafür hat, aber ich glaube so wichtig ist ihm das jetzt auch noch nicht. Ob er seine Leistung so richtig einschätzen kann? Glaub ich auch nicht, für ihn war das jetzt nicht wirklich was besonderes 😉 Ich dagegen habe mich sehr über die schöne Medaille gefreut, die schon ein paar Tage vorher bei mir ankam!

<UPDATE: Weil K1 so ein großer Star Wars fan ist obwohl er noch nie irgendwas davon gesehen hat habe ich ihm für den Lauf noch eine „Yoda-Medaille“ besorgt:

Darüber hat er sich ungefähr so gefreut wie ich mich über unsere Zeiten bei dem Lauf :)>

 

Virtual Run #3: 14.6.2020: Gorch-Fock-Lauf 5k

Nächste Woche, nächster Lauf 😉 Diesmal stand der Gorch-Fock-Lauf an. Die „Vorbereitung“ war mehr oder weniger identisch zum World-Ocean-Run die Woche zuvor. Den Wecker habe ich mir wieder früh gestellt um alles mehr oder weniger genauso ablaufen zu lassen, allerdings wollte ich diesmal den 10er angehen. Der Wecker klingelte, ich stand auf, blick aus dem Fenster: alles gut!. Ich ging erstmal auf’s Klo. Danach schaute ich aus dem Fenster: Regen. Strömender Regen. Die Wetterapp hatte es schon angekündigt, die „Trockenphase“ war wohl zufall. Also wieder ins Bett, da warte ich lieber noch etwas, im Verlauf des Vormittags sollte es besser werden, nur um am Nachmittag wieder los zu schütten. Nach dem zweiten Aufstehen machte ich wieder mein Toastfrühstück und wartete. Und wartete. Und wartete. Es hörte nicht auf. Irgendwann wurde dann das Zeitfenster zum Mittagessen sehr eng und ich beschloss trotzdem los zu gehen. Hilft ja nix.

Diesmal alleine unterwegs beschloss ich gleich beim Einlaufen, dass ich weder zur Laufbahn, noch auf die 10km losgehen würde. Irgendwie fühlte es sich nicht soooo gut an heute. Also hoch zum Kanal als „Einlaufstrecke“ und von da weg nen 5er und wieder heim. Mal sehen wie es im Vergleich zu letzter Woche werden würde. Spoiler: furchtbar. Der erste Kilometer ging vom Kanal bergab- Das war wohl der erste Fehler, da ich runterwärts sowas von überzogen habe, dass ich nach nichtmal einem Kilometer schon gefühlt platt war. Regen und Wind (der hier noch „ok“ war) taten ihr übriges. Ich lief vom Kanal aus Richtung Norden, wollte dann auf die Straße am Hafen einbiegen und irgendwann in den Hafen rein, nochmal kurz bergab, die 5km-Strecke voll machen. Es passte an dem Tag aber so gar nix. Die Straße war nass, teilweise dreckig und rutschig. Als ich am Hafen ankam blies mir der Wind frontal ins Gesicht, sodass ich erstmal umdrehte um nochmal ein Stück zurück zu laufen. Da kam der Wind zwar auch von vorne, aber zumindest etwas seitlich. Alleine motiviert man sich eh schlechter als mit Begleitung, die 10k klappten schon nicht, die 5k „bestätigen“ waren für die Motivation im Kopf auch schwierig. Summasumarum war es einfach kein guter Tag. Am Ende versuchte ich nochmal alles raus zu quetschen, kam aber trotzdem nur mit irgendwie enttäuschenden 19:05 ins „Ziel“. Gefühlt stellt sich hier natürlich noch etwas die Frage nach dem GPS (gerade bei KM 3-3,5 durch ein kleines Waldstück war ich sehr langsam), aber gefühlt ist das schon grob die „richtige“ Zeit für den Lauf. Egal, Schwamm drüber. So deutlich bekommt man glaube ich innerhalb einer Woche selten aufgezeigt was gut funktioniert und was nicht. Dass der Unterschied so enorm ist wundert mich dann doch etwas, aber mei, es stört mich eigentlich nicht weiter.

 

Virtual Run #4: 05/2020: Alps to Ocean

Wie oben erwähnt war ich ja auch beim Alps to Ocean Run angemeldet. Man sportelt sich virtuell 180 Meilen lang von den „Neuseeländer Alpen“ zum Meer. Der Ablauf ist total easy und „idiotensicher, wenn man alle Bedingungen erfüllt: Anmelden, Strava Konto verknüpfen und fertig. Die Aktivitäten blubbern also nach und nach rein und man muss sich um nichts kümmern, außer vielleicht zwischendurch mal in die App zu schauen wie der Fortschritt ist. Genau das habe ich etwas spät gemacht: nach einer Woche ungefähr wollte ich das erste mal checken und war schon fast am Ziel. Mir war nicht klar, dass _alle_ Aktivitäten zählen. Also auch meine leicht eskalierten Zwift Radfahrten. Nun gut, von den Alpen ans Meer geht’s vielleicht gut geteert und somit auch auf dem Rad. Für den Appalachian Trail habe ich es dann direkt umgestellt und es zählen jetzt nur noch die Läufe rein. Da habe ich halt jetzt einen kleinen Kickstart, aber bei über 3000km Gesamtstrecke – schwamm drüber 😉 [hat man keinen Strava Account kann man die KM auch manuell tracken]. Ein paar Wochen danach kam dann die Medaille aus Übersee. Schickes Teil!

 

 

Virtual Run #4: 28.06.2020 NCT Spendenlauf

Kurz und spontan eingeschoben haben wir den Spendenlauf der Uniklinik Heidelberg. Für jeden gelaufenen Kilometer haut eine große regionale Softwarebude 50ct für die Krebsforschung in den Spendentopf – da machen wir natürlich mit! Man konnte einfach laufen, Strecke hochladen, fertig. Nicht mehr, nicht weniger, kein KlimmBimm und Gedöns, das war’s. Wir reichten 25, 16, 8, 3 und 1 Kilometer ein und hatten – bei wieder mal miesem Wetter – zusammen Laufspaß!

 

Virtual Run #5: 29.06.2020 – 05.07.2020 Run to the Moon Challenge

Direkt in der folgenden Woche lief die Virtual Moon Challenge von iRunFar.com. Eine schöne Veranstaltung mit „drum herum“-Events, auch für die Kleinen (Startnummerdesign-  / Ausmalbildwettbewerb), „Mondscheinspaziergang“-Challenge usw. Auch hier wieder: Jede(r) läuft soviel er/sie will, alles wird zusammengezählt und dann geschaut, ob wir eine Staffel bis zum Mond geschafft hätten. Ich habe als Ziel mal 50km in der Woche gesetzt – also eine „Standardwoche“, aber mit dem eigentlichen Ziel das schon (deutlich) zu überbieten. Der nächste virtuelle Lauf zählt ja mit rein, da kommt in der Woche garantiert was zusammen 🙂

Los ging’s mit einem lockeren 12,5km Lauf am Montag, gefolgt von einem Halbmarathon am Mittwoch und noch einem 10er am Freitag -> 43,6km schon mal eingeloggt und ein Marathon am Sonntag in der Hinterhand 🙂

Das Event an sich habe ich halt mal mitgenommen, irgendwie extra Motivation war es jetzt nicht wirklich – das wäre ich wohl alles genauso auch ohne dieses Event gelaufen. Nichtsdeestotrotz: iRunFar macht tolle Live Berichterstattung von Ultra-Trails rund um die Welt, das Merch zum Lauf ist geil und es war mal an der Zeit die Seite etwas zu unterstützen! Am Ende habe ich 50 Meilen statt 50km beigetragen, dennoch hat es in Summe (bei weitem) nicht gereicht. Über einen kurzerhand eingerichteten Strava-Club werden jetzt weiter Kilometer getrackt bis der Mond erreicht ist 🙂

 

Virtual Run #6: 05.07.2020: Virtual Run: Rome Marathon

Alle Wege führen nach Ro … Hause! 🙂 Zum Abschluss dieses Artikels folgt noch ein besonderer virtueller Lauf für mich. Zum Geburtstag am Folgetag beschenkte ich mich selbst mit meinem zweiten Marathon. Notgedrungen in virtueller Form, entsprechend auch ohne jeglichen Wettkampfgedanken. Ich sah es mehr als extra langen Trainingslauf und machte mir bis ein paar Tage vorher eigentlich auch kaum Gedanken darüber. Das erste Mal wirklich darüber nachgedacht hatte ich, als ich am Donnerstag vor dem Marathon eine 100km Zwift-Radfahrt einlegte (Die erste überhaupt übrigens ;)), nachdem ich am Mittwoch einen Halbmarathon mit 2 schnellen 5ern gerannt bin. Vorbereitung ist alles – das „T“ in Fleggo steht für „Tapering“ 😀 Zumindest am Samstag habe ich nur ein Laser-Run Training (ohne „Run“) eingelegt.

Familienkompatibel legte ich den Start des Marathons auf grob 4:30Uhr. Ich peilte in Gedanken ungefähr einen 5er Schnitt an, hatte also das Ziel um ca. 8 Uhr wieder daheim zu sein. Die Startzeit schockt euch wahrscheinlich mehr wie mich, aber als noch nicht ganz offiziell ausgewiesener earlybird (der Virtual Run steht ja noch aus) findet mein (Lauf-) Training nahezu ausschließlich zur frühen Morgenstunde statt. Nachdem die körperliche Vorbereitung für den Marathon schon nicht optimal war, war es zumindest wie sich später herausstellen sollte die „mental-taktische“. Ich hatte länger darüber nachgedacht welche Strecke ich denn laufen sollte. Angeboten hätten sich natürlich sowohl der alte Kanal Richtung Kornburg, Wendelstein, Schwarzenbruck, … bis zum Halbmarathon und dann zurück, oder alternativ zum neuen Kanal dann Richtung Roth und ebenfalls beim HM wenden. Irgendwie reizte mich das aber so gar nicht. Nicht weil die Strecken nicht schön sind, aber so lange einfach dem Kanal folgen – welchem auch immer – nee, danach stand mir nicht der Sinn. Was mich ebenfalls etwas störte war der Gedanke daran die Verpflegung zu schleppen. Darauf hatte ich auch keine Lust, also kam mir die Idee: Warum nicht einfach ein paar Runden laufen? Meine normalen Trainingsstrecken haben eigentlich immer eine halbwegs passende Länge, sodass ich sie gut zu einem Marathon kombinieren können müsste. Um in das Spiel auch noch etwas Abwechslung zu bringen und nicht x-Mal gleiche/ähnliche Runden zu drehen dachte ich mir: Mach das doch in alle Richtungen und schwuppdiwupp kamen vier zwischen 9 und 12 Kilometer lange Schleifen in vier verschiedene Richtungen heraus, die sich – bis auf kurze Teile – kaum überschnitten. Perfekt! 45-60 Minuten sollte eigentlich auch die optimale Zeitspanne zwischen den VPs sein!

 

Sonntagmorgen, 4Uhr, der Wecker brummt am Arm. Raus aus dem Bett, rauf auf’s Klo (raceday! ;)) und rein in die Klamotten. Kurz/Kurz war problemlos möglich, Raceday-Mütze auf den Kopf, den Terrassen-VP aufgebaut (Cliff-Bars, Decathlon-Gummibärchen-Riegel und eine 1,5l Flasche mit Iso) und um kurz vor 4:30Uhr igng es los.

Runde 1 (blau) ging – noch in der Dämmerung – auf die bestausgeleuchtete Strecke. Die Hauptstraße entlang, durch den Wiesengrund nach Schwabach. Trotz Kopfhörer im Ohr konnte ich den Hahn vom Geflügelzuchtverein quer über die Wiesen krähen hören :). Den Kappelberg hoch, rüber zur Verbindungsstraße Richtung Wolkersdorf und schon war ich auf dem Rückweg. Ich legte eine kurze Fotopause ein um den Vollmond für die iRunFar Challenge zu fotografieren – die KM flossen da auch mit rein – und schwuppdiwupp lief ich im Hellen schon wieder auf den VP zu. Ich nahm am Wolkersdorfer Sportplatz den längeren Weg heim und die ersten 11,6km und somit der wie sich später herausstellte längste Abschnitt waren eingetütet (das wusste ich vorher gar nicht so genau, da ich mir die exakte Route, vor allem am Ende, offen hielt). Den VP-Aufenthalt hielt ich relativ knapp. Rein, Flasche auf, paar Schluck trinken, „ein Ding Essen“ schnappen und wieder los. Pro VP-Aufenthalt sollte ich so 30-40 Sekunden brauchen. Gegessen habe ich jeweils auf den ersten Metern unterwegs und beim nächsten Mülleimer das Papierchen entsorgt.

Runde 2 (grün) führte mich dann über Mühlhof und Krottenbach nach Dietersdorf. Die Verbindungsstraßen auf den „Käffern“ haben keinen Gehweg, also wollte ich da unterwegs sein, wenn die meisten Menschen noch schlafen um möglichst keinen Autos zu begegnen. Das klappte soweit auch ganz gut. Durch den ersten VP Stop kam ich etwas über den 5er Schnitt, auf der Strecke wieder etwas darunter, aber das war mir eigentlich schnuppe. In Dietersdorf angekommen war ich eigentlich schon wieder auf dem Rückweg – einem Waldweg der bis Wolkersdorf führte. Auch hier ging es wieder zum Sportplatz, diesmal allerdings links herum und schon war auch Teil zwei erledigt. 9 Kilometer drauf gepackt, fast die Hälfte der Gesamtstrecke. Es lief blendend! Das VP Prozedere glich dem ersten und kaum war ich daheim ging es auch schon wieder los.

Runde 3 (gelb) startete dann wie meine regulären Morgenläufe eigentlich immer starten. Hauptstraße, Kindergarten, wieder Hauptstraße und hoch zum Kanal. Da ging es in Richtung Süden bis ans Ende von Katzwang. Hoch zur Landstraße Richtung Kornburg und parallel zum Kanal zurück in Richtung Herpersdorf. Hier machte es sich erstmals wirklich bezahlt, dass ich die kleinen Runden gewählt hatte. Es ging hier auf die 30 Kilometer Marke zu, aber im Kopf war das nicht wirklich real. Statt darüber nachzudenken wie weit ich insgesamt war, war ich in Gedanken nur froh und überrascht, dass schon wieder eine halbe Runde geschafft war und ich ja tatsächlich eigentlich schon wieder nach Hause lief. Klar, die Kilometer spürte ich schon so langsam in den Beinen aber es lief alles noch sehr fluffig dahin (ein fluffiger Laufstil ist übrigens sehr erstrebenswert :D). So war ich dann auch kurz darauf in Herpersdorf und als ich aus Herpersdorf wieder raus war, war ich schon wieder fast fertig. Rüber zum Kanal, unten durch, die Straße runter, kurz durch den Wald – wieder 11,2 Kilometer abgehakt! Noch ein letztes Mal auftanken und los ging’s auf die letzte Runde.

Runde 4 (rot) begann erstmal wie Runde 3. Zumindest von der Strecke. Das kurze Stehen merkte ich aber enorm beim wieder los laufen. Ich brauchte erstmal einen Kilometer bis ich wieder halbwegs in Tritt war. Nach zwei KM war ich dann wieder am Kanal. Diesen überquerte ich aber gleich und schlug die andere Richtung nach Norden ein. Eigentlich hatte ich vor da dann zur anderen Seite zu wechseln und zurück zu laufen um dann die Hauptstraße von Süden her nach Hause zu kommen. Spontan entschied ich mich aber an der Schleuse die Wiener Straße zu laufen – der Weg am Kanal war so staubig trocken und dadurch rutschig, dass ich mit meinen müden Beinen lieber auf Asphalt laufen wollte. Auch das war eine gute Entscheidung – nach über 3h Laufzeit keine Selbstverständlichkeit ;). Ich kam also von Norden her zurück, da ich aber noch ein paar Kilometer brauchte nahm ich einen schönen festen Waldweg um noch eine Runde im Wald zu drehen. Ich sehnte das Ende jetzt wirklich langsam herbei – auch wenn ich diesmal weder geistig noch körperlich absolut am Ende war. Wenn man das Ziel im Kopf hat ist es aber wahrscheinlich immer so, dass man kurz vor Schluss auch einfach fertig ist und am liebsten keinen Meter weiter will. Die letzten Meter gingen dann leicht bergab … nach 40+ Kilometern ist das gar nicht so schön wie es sich vielleicht anhört 🙂 Raus aus dem Wald und es war geschafft. Marathon im Trainingslaufmodus in 3:34:33, mit Foto- und VP-Pausen. Ganz geil find ich 🙂

 

Sogar der VO2 Wert von runalyze ist noch über 51 – das ist für mich fantstisch bei so einer langen Kante und das „heim gehen“ am Ende ist auch mit drin 🙂

Die letzten 800m nach Hause wollte ich eigentlich traben, aber meine Beine wollten nicht mehr, nachdem ich einmal ins Gehen verfallen war. Kein Problem – das Ziel 8Uhr wieder daheim hatte ich zwar knapp verfehlt, aber ich hätte nicht erwartet, dass ich in so guter körperlicher und geistiger Verfassung zurück kommen würde! Es war ein toller Lauf und wie bereits Anfangs erwähnt war die Aufteilung in 4 Runden eine grandiose Idee. Ob ich das in einem „echten“ Rennen auch mal so schaffe weiß ich nicht – man sagt ja immer das Beste ist „von VP zu VP denken“. Hier fiel es mir total leicht, denn ich kannte die Strecken mehr oder weniger auswendig. Wie auch immer, zumindest habe ich die positive Erfahrung jetzt mal gemacht und vielleicht kann ich das für die Zukunft so mitnehmen!

Der letzte Beweis, dass es mir wirklich gut ging: Ich konnte am Tag danach mit K3 hier hoch klettern und runter rutschen. Problemlos. Bäm! 🙂

 

Als nächstes kommen noch der earlybird-Run, wobei ich weder Distanz noch Zeitpunkt weiß, aber viel wichtiger ist erstmal: am 1.8. kann die Deutsche Meisterschaft im Laser-Run stattfinden! Der Marathon jetzt ist natürlich ein bomben-Einstieg in die kurzfristige 4*800m-Wettkampfvorbereitung 😉

3 Kommentare zu „Virtual Runs – Teil 1

  • Tolle Medaillen, super Leistungen (vor allem der Marathon), und Du hast mich noch auf eine Idee gebracht. Werde Frauchen gleich mal anmelden, ich weiß nur noch nicht, ob Grand Canyon oder auch Appalachian Trail 😉
    Gruß Iwan

  • Danke dir 🙂
    Die Medaille ist cool, aber motivationsmäßig bringt mir dieser Virtual Event jetzt ehrlicherweise auch nix 🙂
    Die kurzen waren zumindest eine nette Tempoeinheit – ne PB nimmt man natürlich auch immer sehr gern 😁 – und ob ich anderweitig einen Marathon gelaufen wäre dieses Jahr kann ich gar nicht sagen. Vor allem fas gelernte daraus mit den kurzen Etappen im Kopf könnte richtig Gold wert sein sollte ich das in einen „richtigen“ Marathon mitnehmen können!

    Schöne Grüße!

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