Tiergartenlauf Nürnberg 2019

Alle Jahre wieder steht er an, der Tiergartenlauf in Nürnberg. Zur vierten Ausgabe geht es zum vierten Mal für mich auf die Runden vorbei an den Tieren. Ging es beim ersten mal noch über die volle 10 KM Distanz begnüge ich mich seit der zweiten Auflage mit den 6,6km. Anstrengend genug ist das (mit rund 125 positiven Höhenmetern) immer noch und so geht man auch den Überrundungen auf der dritten Runde aus dem Weg. Diesmal war bei mir die komplette Family am Start – Chrissy will wie ich auf die 6,6km Strecke, die beiden Großen stehen beim Kinderlauf über 1,2km in der Starterliste – nur die Kleine durfte noch nicht mit machen, was sie allerdings überhaupt nicht gut findet!

Zusätzlich habe ich bei meinen Fußballjungs im letzten Herbst noch etwas Werbung für den Lauf gemacht und konnte so immerhin zwei weitere Starter für den Kinderlauf und einen Papa für die 6,6km Distanz gewinnen und mit anmelden! Ich freue mich auf einen schönen Laufabend mit vielen bekannten und (noch) unbekannten Gesichert die man mal wieder trifft. Erstmals hatte ich einige Zeit vor dem Lauf einen Blick in die ausgebuchte Starterliste geworfen, schließlich könnte als Vorjahresvierter ja in Richtung Podest etwas gehen. Roland Rigotti war wieder am Start, allerdings waren die anderen beiden, die letztes Jahr auf dem Podest standen nicht, bzw. auf der 10km Strecke gemeldet – schauen wir mal was geht! Einen Platz als Zielsetzung auszugeben macht aber keinen Sinn – erstens kann man eh nicht beeinflussen wer noch so startet, zweitens hat man bei Läufen auf denen mehrere Distanzen zeitgleich auf die Strecke gehen eh keinen Plan wo man ist. Das einzige Ziel (neben Spaß haben) lautet also: Streckenbestzeit laufen 😉

Quelle: https://tiergartenlauf-nürnberg.de/

#Raceday!

Der Tiergartenlauf ist für mich ja schon allein von der Uhrzeit her hart. Normalerweise laufe ich in der Früh um 5, Wettkämpfe starten in der Regel vormittags. Der Tiergartenlauf beginnt für die Erwachsenen um 19:00 Uhr, da denke ich normalerweise an mein Bett, zumindest ans Sofa 😀 Noch dazu hat pünktlich am Tag vorher das Wetter von Frühherbst auf Frühsommer umgeschlagen (in der Wocher vorher lief ich in der Früh noch mit Handschuhen!) – das würde spaßig werden 🙂

Wir machten uns so um 16 Uhr mit der Oma im Gepäck – wenn wir beide Laufen muss ja jemand nach den Kindern sehen – auf in Richtung Tiergarten um die Unterlagen für uns und das „Team Fußball“ zu holen. Mit den anderen wollten wir uns um kurz nach 17 Uhr treffen, so schafften wir alles ganz entspannt. Im Tiergarten sagten wir erstmal dem Alex „Hallo“, der verletzt selbst leider nicht starten konnte, sich aber als Helfer gemeldet hat und so be ider Gepäckabgabe stand und auf „Kundschaft“ wartete. Nach einem kurzen Plausch verabredeten wir uns für später an der Strecke und holten die Unterlagen ab. Neben der Startnummer und dem Sammler-Starter-Shirt – Mottotier ist diesmal die Seekuh – gab es für die Kinder noch eine Sonnenbrille, Zeichenstifte und einen Block, für alle ein Buff, Gummibärchen und fast keine Werbung. Man kann es nur jedes Jahr wieder betonen: hier bekommt man – neben der einzigartigen Strecke – wirklich was für sein Startgeld (und die wie immer sensationelle Medaille habe ich noch gar nicht erwähnt!).

Die Jungs trudelten mit ihren Eltern ein und wir machten alle so nach und nach startklar. Die beiden waren enorm nervös (für beide war es der erste Lauf überhaupt), meine beiden waren vergleichsweise entspannt, da sie wussten was auf sie zukommt. Zumindest K1, der ebenfalls bei jedem Tiergartenlauf bisher am Start war. K2 kennt Läufe auch schon ziemlich gut, 1,2km sind aber für sie schon noch eine Ansage.

Die Jungs starteten wie die wilden und ich hatte schon befürchtungen sie würden einbrechen, aber alle vier Kinder waren fantastisch unterwegs und haben sich ihre Medaille absolut verdient!

Nach dem Rennen genossen sie erstmal ihre Zielbrezen und die Getränke, während wir uns langsam für unseren Start vorbereiteten. Nebenbei beobachteten wir den 2,4km-Lauf – auch hier waren wieder unglaubliche Leistungen zu bestaunen! (Wie beim ersten Kinderlauf auch!)

Irgendwie hatten wir die Kinder mit Oma aus den Augen verloren, bei dem Lärm hörte sie auch ihr Telefon nicht. Bei der Suche nach ihnen traf ich noch Daniel, der von der Family zum Aufwärmen verdonnert wurde und wünschte ihm schon mal viel Spaß. Ohne Oma als „Aufbewahrungsmöglichkeit“ rief ich nochmal Alex an, der immer noch Gepäck entgegen nahm und machte mich nochmal auf zu ihm, da er auf mein Telefon und den Autoschlüssel aufpassen würde.

Wieder unten bei allen angekommen waren es noch 20 Minuten bis zum Start. Aufwärmen wollte irgendwie niemand, also wünschte ich Chrissy schon mal viel Glück bei ihrem Start und ging alleine vor den Eingang und lief noch ein paar Meter. Auf dem Weg traf ich noch Jochen von Exito, dem Hauptsponsor des Laufs vom ersten Tag an und unterhielt mich noch etwas mit ihm. Als ich vom Aufwärmen zurück kam war es schon enorm voll im Startbereich. Ich hatte zu tun, dass ich halbwegs nach vorne kam, ging nochmal zur Seite aus der Absperrung raus, weiter vorne wieder rein und war schlussendlich ca. in der dritten Reihe. Allerdings ganz am Rand und es wurde nach vorne enger. Naja, mal schauen 🙂

Als es schließlich los ging war es gar nicht so tragisch. Die ersten Meter waren wirklich eng, allerdings haben sich alle da vorne richtig einsortiert und es gab keine Probleme weil jemand „im Weg“ war. Die ersten Meter sind immer klasse, weil ordentlich was los ist! Den Anstieg an den Pavianen hoch zum Gorillahaus wird man von den Zuschauern getragen! Erst als es runter auf den Weg zum Spielplatz ging wurden es weniger Zuschauer, dafür sprangen hier die Tiere in die Bresche und machten ordentlich Rabatz! Ab dem Spielplatz übernahmen wieder die Zuschauer bis zur Waldschenke und der erste harte Anstieg war geschafft. Es ist jedes mal erschreckend wie hart der Anstieg wirklich ist. Das einzig aufbauende ist, dass alle um einen herum auch nicht wirklich schnell wieder in ihr Tempo finden und man nicht als einziger leidet.

In der Folge geht es erstmal nur abwärts und dann flach weiter. Man kann sich etwas erholen, wieder Tempo aufnehmen und sich auf den letzten Anstieg der Runde zu den Raubtieren vorbereiten. In der Kurve vor dem Anstieg waren wieder Zuschauer, die ordentlich Stimmung machten. Und zwar so ordentlich, dass man sie schon von weitem hören konnte, noch lange bevor man sie sah. Das war richtig cool!

Oben angekommen war dann die einzige Verpflegungsstelle der Runde, die ich aber ausließ. Von nun an ging es nur noch bergab, runter zur Zeitmessung für die Runde und dann entweder links rum auf die nächste oder rechts zum Ziel.

Also erstmal nach links und wieder durch die Zuschauer den „Affenanstieg“ erklimmen. Das Publikum war weiterhin richtig gut dabei und es fiel mir hier noch relativ leicht hoch zu kommen. Das Feld hatte sich mittlerweile ziemlich sortiert. Wir waren zu zweit unterwegs – allerdings wusste ich nicht, ob wir auch auf der gleichen Distanz unterwegs waren – nach vorne war aber gut Luft. Der Weg Richtung Spielplatz ging auch ganz gut, der erste Teilanstieg hoch zu den Pinguinen war aber hart. Allerdings für uns beide und immerhin konnte ich hier sehen, dass hinter uns niemand war – das war auch erstmal gut zu wissen. Bei den Pinguinen standen die ersten überrundungen an und machten den Rest der Strecke nicht gerade leichter. Der zweite Teil des Anstiegs hoch zur Waldschänke war dann richtig hart, oben war ich gefühlt k.O. und ich hatte enorm zu tun nicht abreißen zu lassen. Wie schon erwähnt, es geht hier allen gleich und so gelang es mir doch halbwegs dran zu bleiben. Also wieder versuchen Tempo aufzubauen (das klappte erst nach vielen Metern), bergab rollen lassen und versuchen zu entspannen bis es zu den Raubtieren ein letztes mal nach oben gehen sollte. Kurz bevor es hoch ging überrundete ich den Papa für den ich auch den Startplatz besorgt hatte, klopfte ihm auf die Schulter und rief ihm ein paar aufmunternde Worte zu. Wo ich schon mal dabei war, macht ich mit der Party Crew am Rand im vorbei rennen noch kurz eine LaOla und der Anstieg lief fast wie von selbst. Naja gut, das nun nicht wirklich, aber für die gute Laune war es tatsächlich hilfreich 🙂

Oben angekommen war mein „Laufpartner“ (Leider weiß ich auch nach dem Durchsuchen der Ergebnisse nicht wer es denn war) etwas vor mir, allerdings entschied er sich ein Wasser zu nehmen und ich dachte mir, dass er ziemlich sicher drei Runden laufen würde. Darauf verlassen wollte ich mich aber nicht, also blieb ich im anschließenden Downhill möglichst an seinen Fersen und überholte, als es zur Abzweigung Runde 3/Ziel ging. Ich blickte mich kurz um, sah niemanden, hatte aber irgendwie das Gefühl es wäre jemand hinter mir, also zog ich durch…

… und kam nach 27:21 Minuten ins Ziel!

 

Wieder eine deutlich bessere Zeit als im Vorjahr, die wieder für den vierten Platz reichte. Leider haben sie Roland ja wieder die Startunterlagen ausgehändigt und auch noch einen schnellen Läufer vom 10er runter melden lassen 😉

 

 

Im Ziel war ich dennoch mehr als Happy über das Ergebnis, beglückwünschte die anderen die schon da waren (und kurz danach ins Ziel kamen) und freute mich mit den Kids und Oma, die im Ziel auf mich warteten. Ich plünderte etwas das Zielbuffet, schnappte mir noch eine Breze vom Kinderlauf und wartete auf den Rest.

 

Quelle: https://www.exito.de/de/gipfelstuermer/tiergartenlauf-nuernberg-2019.php

Dabei unterhielt ich mich erst ein wenig Roland, Jochen und mit Swen, der mit 500km die vielleicht weiteste Anreise hatte und auch in einer Klasse Zeit ins Ziel kam, sowie einem Leser dieses Blogs. Leider habe ich seinen Namen vergessen – oder nicht gefragt – sorry, ich schiebe beide Möglichkeiten auf den Nach-Lauf-Geisteszustand, der ja oftmals nicht ganz zurechnungsfähig ist 😉 Jedenfalls viel Glück im Kraichgau und lass ruhig einen Kommentar da! Er hat übrigens durch den Blog hier vom Tiergartenlauf erfahren – war die Schreiberei also doch schon für was gut 😉

Wir genossen noch den restlichen Abend mit der Siegerehrung und der Show, quatschten noch mit vielen bekannten Gesichtern, die ich jetzt nicht aufzähle, um nicht die Hälfte zu vergessen und freuen uns schon auf‘s nächste Jahr! Danke an Anette für die Organisation (und das Zurückbringen von Handy und Schlüssel 🙂 ) – bis nächstes Jahr!

Läufer & Tiere: Müde 😉

4 Kommentare zu „Tiergartenlauf Nürnberg 2019

  • Hallo Sebastian,
    ja, ich „musste“ ja leider auch für Roland Rigotti und die anderen die Startunterlagen aushändigen … Schön, dass Ihr auch als Familie so tolle Leistung gebracht habt, und Glückwunsch zur neuen Streckenbestzeit für Dich 🙂
    Und Danke für das Trommeln für unseren Lauf, wir geben uns die größte Mühe. Und sind immer ganz geflasht, wenn wir sehen, wie begeistert Ihr alle dabei seid.
    Jetzt sind wir erstmal gespannt, welches Tier Ihr Läufer dann als Mottotier für 2020 wählt 🙂
    Viele Grüße Anette vom Tiergartenlauf

  • Hallo Sebastian,
    wir haben hier alle für den Lauf mehr als drei Mal (!) so lange gebraucht, wie die Anmeldung geöffnet war. Bei mir war die Meldung erst nach sieben Minuten raus, also kurz vor Toreschluss. Aus sicherer Quelle weiß ich, dass bei der kommenden Auflage 2020 alle Teilnehmer, die auf den 6,6 km schneller sind als 25:40 Minuten, nicht ins Ziel laufen können, weil dort die Zootiere erst ab dieser Zeit die Ziellinie freigeben. Elefanten, Löwen usw. sichern das Ziel ab.
    Spaß beiseite. Es war zum wiederholten Mal eine absolut „kultige“ Veranstaltung, wo man unbedingt dabei sein muss, es besteht Suchtgefahr. Als Mottotier bin ich für den Pinguin, die sind absolut „coole“ Typen.
    Sportliche Grüße aus Roth
    Roland

  • Pingback: Volkslauf Katzwang

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