Mammutmarschvorbereitung – Teil 2!
Es war mal wieder so weit – eine große Testwanderung für den Mammutmarsch stand auf dem Programm. Wir wollten das Pfingstwochenende nutzen um uns mal wieder etwas die Füße zu vertreten und einige Punkte unserer ToCheck-Liste auszutesten. Kurzentschlossen planten wir für Sonntag eine rund 30km lange Wanderung. „Kurzentschlossen“ und „planen“ schließt sich ja in der Regel aus, wir konnten aber relativ fix alles zusammentragen was wir so testen wollten. Als die Oma dann auch zugesagt hat, dass sie um 4 Uhr Morgens zu uns kommt um die Kids in der Früh beim Aufwachen „in Empfang“ zu nehmen stand der Aktion nichts mehr im Wege! Naja… fast nichts. Der Wecker weckte mich. Blick auf die Uhr: 3:50. Verdammt. Das ist spät… Also nix wie raus aus den Federn, anziehen, Brötchen schmieren und sonst alles fertig machen, …Oma rein lassen! ^^ und um 04:13 ging es mit minimaler Verspätung raus in die Nacht:
Unsere Route führte uns durch schlafende Vororte nach Nürnberg – Herpersdorf. Diesmal bemerkten wir ein störendes Gefühl im Schuh rechtzeitig und machten einen Stop um ein Pflaster auf die Ferse zu kleben. Ich hatte diesmal zum Glück keine Probleme mit dem Schuhwerk, hatte aber auch beim Anziehen darauf geachtet, dass alles richtig sitzt und etwas lockerer geschnürt als letztes Mal. Nach weiteren kurzen Halb-„Unterbrechungen“ (Eine Uhr musste direkt an die Powerbank – aufladen vergessen -.-) wurde es langsam schon heller und wir kamen nach gut 5km an den alten Kanal:
Von hier an verlief die Wanderung „flüssig“. Wir fanden unseren Rhythmus und genossen das Vogelgepiepse. Eigentlich wollten wir dieses mal etwas langsamer laufen, sind es aber irgendwie nicht. Zumindest nicht, wenn man unsere Pausen raus rechnet. Dafür war die Strecke einfacher… egal 🙂 Später durften wir noch eine Entenfamilie begrüßen und die Sonne sagte kurz „Hallo“:
Ansonsten verlief der Weg super schön, aber unspektakulär am Kanal entlang. Als wir am Brückkanal ankamen war da natürlich noch alles zu. Die Vorbereitungen für den Tag wurden zwar schon gemacht (bzw. die Aufräumarbeiten von gestern nachgeholt?! :)), aber es hatte natürlich noch alles zu. Wir sind noch ein kurzes Stück in die Schwarzachklamm rein gelaufen, als es da aber etwas sehr matschig wurde drehten wir aber um und nahmen die nächstbeste Bank als Rastplatz:
„Rast“ darf man sich aber nicht als etwas ausuferndes vorstellen. Kurz was trinken, Brötchen auspacken, Chrissy zog ihre Wechselschuhe an und es ging wieder weiter! Auf dem Rückweg waren dann auch in regelmäßigen Abständen andere Menschen zu sehen. Leider lies das Wetter etwas nach und es nieselte eine Zeit lang durchgehend…
…was aber nicht weiter störte. Viel mehr wurde bei mir ein stechender Schmerz im linken Knie (innen) ab ca. km20 zum Problem. Interessanterweise hatte ich 0 Schmerzen im leichten Jogging-Schritt, beim Gehen stach es aber mal mehr mal weniger. Doll, das ist etwas früh… Naja, hilft ja nix, wir liefen den gleichen Weg zurück den wir gekommen sind. Diesmal wirklich absolut „glatt“ durch, mal vom Knie abgesehen. Als wir wieder fast zu Hause waren hatten wir 29km auf der Uhr … 33 – also ein Drittel der Mammutmarschdistanz – wäre schon geil… und so drehten wir noch eine kleine Schleife durch „unseren“ Wald. Ab ziemlich exakt diesem Moment waren meine Probleme im Knie wie weg geblasen und wir kamen nach fast exakt 5:55:55h und 33,33km fast zu Hause an 🙂
…eine knappe Minute mussten wir für das Bild stehen bleiben und noch rund 100m zur Haustür gehen 🙂 Die Kinder waren alle gut gelaunt, Opa kam auch vorbei und brachte was vom Bäcker mit – die Testwanderung war ein voller Erfolg!
Zum Schluss nochmal eine Übersicht was wir testen wollten und was dabei raus kam:
- Rucksack: Wir haben doch nochmal einen neuen vom Decathlon besorgt. Den trug ich und er war nochmal deutlich angenehmer als der alte. Vom Volument her etwas kleiner, der Sitz dafür super!
- Getränke: Wir hatten beide 3l Wasser dabei und jeweils einen gebraucht. Das war wohl den Temperaturen geschuldet, aber ich denke wir kommen mit 2l aus. Mich störte diesmal jedoch durch den kleineren Rucksack das ein- und auspacken der Flaschen, sodass ich wohl auch eine Trinkblase einhängen werde und für das lange Teilstück zusätzlich eine Softflask(?) bei Bedarf auffülle.
- Schuhe: Gut! Chrissy war auch sehr zufrieden mit dem Wechselpaar
- Essen: Ebenfalls gut: Diesmal gab es: 1 Clif Bar, 2 Hand voll Nüsse, 1 Bliss Ball, 1 Knoppers, 1 Käsebrötchen
- Kleidung: Ich entschied mich heute für eine lange Tight und Kompressionssocken darunter, oben ein Kompressionsunterhemd, einen dünnen Laufpulli und ne Weste drüber. Den Temperaturen entsprechend was das absolut ok so, im Hochsommer wahrscheinlich viel zu warm. Egal, der intuitive Griff in den Kleiderschrank scheint zu sitzen. Stand jetzt wird es so aussehen: Oben rum Kompressionsunterhemd + Longsleeve, unten wahrscheinlich ne 3/4 Tight und darüber ne kurze Hose (mit Taschen!), ggf Kompressionssocken. Das sollte passen
- Lampe: Da wir ja einen Teil nachts unterwegs waren hatte ich mein Lauflicht dabei. Das schnallt man sich um die Brust und den Rücken, darüber kam dann der Rucksack. Da dieser in der Mitte eine „Lüftungsaussparung“ hat passte genau da das „Rücklicht“ rein und störte null – perfekt! Wir liesen die Lampe die komplette Zeit an um zu sehen ob wir über die Nacht kommen – auch das klappte wunderbar: An das Licht kommt ein Haken dran, noch dazu, da wir vom Alex eine zweite geliehen bekommen.
- Power: Eine Powerbank hatten wir wie erwähnt dabei um die Uhr unterwegs zu laden. Ich denke die würde komplett für alles ausreichen, ich versuche mir aber noch irgendwo eine zu leihen um ggf. zwei Geräte gleichzeitig mit Strom zu versorgen.
- Uhr: Mist. Meine zumindest. Ich hatte Aktivität: Wanderung mit geringer Aufzeichnungsdichte auf meiner neuen gebrauchten V800 eingestellt, aber es war ein Reinfall. Die ersten km waren ok, dann kam ständig die Meldung „GPS Signal verloren“, kurz darauf wieder gefunden. Irgendwann passierte nichts mehr dergleichen und ich stand bei 14.81km bis wir eigentlich bei knapp 30 waren, dann ging’s wieder weiter. Ich stelle die Einstellung jetzt wieder auf „hohe GPS Genauigkeit“. Mit Powerbank sollte das kein Problem sein. Die parallel betriebene Garmin FR235 verrichtete ihren Dienst, teils an der Powerbank, problemlos!
- „Kopf“: Mit der letzten Schleife ein Drittel der Strecke gelaufen zu sein tat enorm gut. Genauso das Wissen, dass der Schmerz wenn er denn kommt, auch wenn er 10km bleibt, irgendwann wieder geht. Das hört man zwar von Marathonis auch immer, dass das kommt und geht, wenn man es selbst erlebt ist es aber nochmal was ganz anderes. Das es nichts „schlimmes“ ist spürte ich die ganze Zeit, 80km wären damit aber definitiv nicht möglich gewesen. Fast 6 Stunden am Stück unterwegs gewesen zu sein ist für den Kopf auch mal eine Ansage und hochgerechnet in 18 statt 24 Stunden durchzukommen (jaja, den Schnitt hält man nie) ist auch beruhigend!
Offen:
- Navigation mit irgendeiner App (den Track der Strecke gibt es mittlerweile -> hier!)
- Nix! 🙂
Nein wirklich, ansonsten scheint alles zu passen! Jetzt ist der Körper natürlich erstmal fertig, der Laufapparat wurde 6 Stunden lang belastet. und das auf ungewohnte Weise, denn Wandern ist doch komplett anders als Laufen! Nichtsdestotrotz war das ein super Test für den Mammut, gerade für den Körperteil zwischen den Ohren! 🙂